Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Gepräge, das

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gepräges · Nominativ Plural: Gepräge
Aussprache  [gəˈpʀɛːgə]
Worttrennung Ge-prä-ge
Wortzerlegung ge- prägen
Wortbildung  mit ›Gepräge‹ als Letztglied: Münzgepräge · Zeitgepräge

Bedeutungsübersicht

  1. äußere Prägung
    1. a) [übertragen] ...
    2. b) Kennzeichen, Merkmal
eWDG

Bedeutung

äußere Prägung
Beispiele:
das Gepräge einer Münze
[…] nicht die Kostbarkeit des Diamants, nicht die Kunst des Gepräges – die Liebe macht seinen [des Ringes] Wert aus […] [ SchillerRäuberI 3]
a)
übertragen
Beispiel:
gehobeneiner Sache, Zeit, Epoche das Gepräge geben, verleihen (= sie entscheidend formen)
b)
Kennzeichen, Merkmal
Beispiel:
[…] alle seine Gebäude trugen das Gepräge eines beständigen Strebens nach Formen‑ und Gedankenreichtum […] [ G. KellerGr. Heinrich4,17]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
prägen · ausprägen · einprägen · Gepräge
prägen Vb. ‘Material auf seiner Oberfläche reliefartig formen, (in Münzen) ein Bild, Muster oder Schriftzeichen einpressen, Münzen herstellen’, übertragen ‘mit einer bestimmten Eigenart versehen, formen, gestalten, (einen sprachlichen Ausdruck) bilden, formulieren’, ahd. brāhhen ‘einritzen, eingraben, einprägen’ (um 800), mhd. bræchen, præchen, (md.) brēchen, prēchen, frühnhd. (mit Übergang von ch in g) brēgen, prēgen (15. Jh.), aengl. ābracian ‘einpressen’, ostfries. prakken ‘pressen’. Die Verben können als Kausativa zu dem unter brechen (s. d.) behandelten Verb angesehen werden, etwa im Sinne von ‘brechen machen, gebrochene Arbeit hervorbringen’, woraus sich die Bedeutung ‘eingraben, stempelnd einpressen’ entwickelt. Die nhd. Schreibung schwankt bis ins 17. Jh. zwischen präcken, pregen, preckchen und brechen; prägen setzt sich im 18./19 Jh. durch. – ausprägen Vb. ‘(zu Münzen) prägen, formen’, meist übertragen ‘deutlich gestalten, formen’, reflexiv ‘deutlich zum Ausdruck kommen’, oft im Part. Prät. ausgeprägt ‘stark herausgebildet, entwickelt’ (17. Jh.). einprägen Vb. ‘eindrücken, einpressen’, meist übertragen ‘eindringlich ins Bewußtsein bringen’, reflexiv ‘fest in das Gedächtnis aufnehmen’ (17. Jh.). Gepräge n. ‘Prägung (auf Münzen)’, übertragen ‘besondere Note, Eigenart, Kennzeichen’, ahd. gibrāhhi (um 800), mhd. gebræche, gepræche ‘getriebene Arbeit, Gravier-, Ziselierarbeit’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Abbildung · Abdruck · Abguss · Gepräge · Guss

Art · Charakter · Eigenart · Eigentümlichkeit · Gepräge · Wesen

Art · Fasson · Formgebung · Gepräge · Machart · Stil · Weise  ●  Duktus geh. · Manier geh., altertümelnd
Unterbegriffe
Assoziationen

Ambiente · Atmosphäre · Flair · Gepräge · Klima · Stimmung  ●  Ambiance schweiz. · Atmo fachspr. · Kolorit geh.
Assoziationen

Charakter · Eigenart · Format · Gemüt · Gemütsart · Gepräge · Natur · Naturell · Persönlichkeit · Temperament · Veranlagung · Wesen · Wesenheit · Wesensart  ●  Gemütsanlage geh. · Profil fachspr.
Unterbegriffe
Assoziationen

Aussehen · Gepräge · Note  ●  Anstrich fig. · Kolorit geh., bildungssprachlich
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Gepräge‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gepräge‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gepräge‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dieses soziale Gepräge des wissenschaftlichen Betriebes bleibt nicht ohne inhaltliche Folgen. [Fleck, Ludwik: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1935], S. 52]
Trotzdem muß sie auch in der didaktischen Gestaltung ihr eigenes seelsorgerliches Gepräge behalten. [Frör, K.: Christenlehre. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 20672]
Eigentlich hat Dein Brief dem heutigen Tage ein besonderes Gepräge gegeben. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 12.04.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Dies ist die Sprache eines totalitären Systems mit unverhüllt militaristischem Gepräge. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1975]]
Er erhält vor allem durch den eigenartigen wagenradgroßen Helm sein Gepräge. [Die Welt, 29.12.1999]
Zitationshilfe
„Gepräge“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gepr%C3%A4ge>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Geplauder
Gepoche
gepolt
Gepolter
Gepose
Geprahl
Geprahle
Gepränge
Geprassel
geprüft

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Referenzkorpora

Metakorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora