Geräusch1
n.
‘aus Tönen wechselnder Höhe, Stärke und Klangfarbe zusammengesetzter Schall’,
mhd.
geriusche,
(
md.)
gerūsche,
frühnhd.
Geräusch(e),
Gerausch
‘Lärm, Getöse’,
mnd.
gerūsche,
nl.
geruis
‘Rauschen’.
Das zu dem bei
rauschen
(s. d.)
dargestellten
westgerm. Verb gebildete,
im
Hd. aber seine Bedeutung erweiternde Substantiv
wird
nhd. in der umgelauteten Form
Geräusch(e)
üblich,
wobei das schon im
Frühnhd. häufig fehlende Suffix
-e
im 18. Jh. völlig schwindet.
Dagegen ist umlautloses
Gerausche
seit dem 17. Jh. als unmittelbar zum Verb
rauschen
gehörende Vorgangsbezeichnung in Gebrauch.
Zu
Geräusch
stellen sich die Adjektive
geräuschlos
‘still, lautlos’
und
geräuschvoll
‘laut’
(beide 18. Jh.).
Etymologisch hiervon zu trennen ist das in der Jägersprache vorkommende
Geräusch2
n.
(ohne Plur.)
‘Herz, Lunge, Nieren und Leber des Schalenwildes’
(älter überhaupt
‘Eingeweide’,
16. Jh.),
das wie
frühnhd.
ingereusch
(15. Jh.),
mnd.
rūsch,
nd.
Rüsch
‘Eingeweide’
wohl an die Wurzel
ie.
*reu-,
*reu̯ə-
‘aufreißen, aufwühlen, ausreißen’
(s. auch
Raub,
raufen,
Riemen1,
roden)
angeschlossen werden kann;
vgl.
Kaspers
in: PBB (H)
80 (1958) 174 ff.