Geschehen, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Geschehens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Ge-sche-hen
Grundformgeschehen
Wortbildung
mit ›Geschehen‹ als Erstglied:
Geschehensablauf
·
mit ›Geschehen‹ als Letztglied:
Baugeschehen
· Börsengeschehen · Bühnengeschehen · Gegenwartsgeschehen · Gesamtgeschehen · Hauptgeschehen · Heilsgeschehen · Infektionsgeschehen · Kampfgeschehen · Krankheitsgeschehen · Kriegsgeschehen · Marktgeschehen · Naturgeschehen · Romangeschehen · Spielgeschehen · Sportgeschehen · Tagesgeschehen · Tatgeschehen · Unfallgeschehen · Unterrichtsgeschehen · Verkehrsgeschehen · Weltgeschehen · Wettergeschehen · Wirtschaftsgeschehen · Zeitgeschehen
eWDG
Bedeutung
gehoben Ablauf der Ereignisse
entsprechend der Bedeutung von geschehen (1)
Beispiele:
das geschichtliche, historische, gegenwärtige Geschehen
es handelt sich um ein gesetzmäßiges Geschehen
der Ablauf des Geschehens
das Geschehen rollt ab
das Geschehen auf der Bühne fesselte das Publikum
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
geschehen · Geschehen · Geschehnis
geschehen Vb. ‘sich ereignen, vor sich gehen’, ahd. giskehan (um 1000), mhd. geschehen, mnd. geschēn, mnl. ghescien, nl. (mit Dentaleinschub) geschieden, aengl. gescēon ist zu den Formen eines (im Nhd. untergegangenen) Simplexes ahd. skehan ‘umherstreifen, eilen’ (9. Jh.), mhd. schehen ‘jagen, rennen, eilen’, aengl. scēon gebildet; dazu das Abstraktum ahd. giskiht, s. Geschichte. Verwandt sind russ. skok (скок) ‘Sprung’, aslaw. skočiti, russ. skočít’ (скочить) ‘springen’, air. scochid ‘weicht, geht fort, hört auf’ und wohl auch (mit Anlautvariante) lit. šókti ‘springen, hüpfen’. Auszugehen ist von einer Wurzel ie. *(s)kek- ‘springen, lebhafte Bewegung’, so daß sich als Ausgangsbedeutung des präfigierten germ. Verbs ‘schnell vor sich gehen, eine schnelle Wendung machen’ ergibt. S. dazu das Kausativum schicken, eigentlich ‘jmdn. schnell fortgehen machen’. – Geschehen n. ‘Entwicklungsablauf’, mhd. geschehen. Geschehnis n. ‘Ereignis’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Oberbegriffe |
Unterbegriffe |
Assoziationen |
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Begebenheit ·
Episode ·
Ereignis ·
Geschehnis ·
Vorfall ·
Vorgang ·
Vorkommnis ·
Zwischenfall ●
Angelegenheit ugs. ·
Begegnis geh., veraltet ·
Geschehen geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(das) Geschehen ·
(das) Getriebe ·
(das) Getümmel ·
(das) Hin und Her ·
(das) Treiben ·
(das) pralle Leben ●
des Lebens bunte Fülle poetisch
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Geschehen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geschehen‹.
Verwendungsbeispiele für ›Geschehen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es ging blitzschnell, und wir waren kaum in der Lage, auf das Geschehen zu reagieren.
[Dark, Jason [d.i. Rellergrad, Helmut]: Die Skelett-Vampire, Bergisch Gladbach: Bastei 1992 [1978], S. 381]
Eine vollkommene Psychologie würde das kausale Verständnis jeglichen sozialen Geschehens ermöglichen.
[Freyer, Hans: Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Leipzig u. a.: B.G. Teubner 1930, S. 42]
In welcher Weise gehört dieses Geschehen der Geschichte zum Dasein?
[Heidegger, Martin: Sein und Zeit, Tübingen: Niemeyer 1986 [1927], S. 370]
Ich wußte bis nach dem Ablauf des tatsächlichen Geschehens eigentlich nicht, was hier gespielt werden sollte.
[o. A.: Zehnter Tag. Samstag, 1. Dezember 1945. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 24524]
Nun aber will er sich wieder stärker ins Geschehen einschalten.
[Die Zeit, 25.02.1999, Nr. 9]
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