geschehen
Vb.
‘sich ereignen, vor sich gehen’,
ahd.
giskehan
(um 1000),
mhd.
geschehen,
mnd.
geschēn,
mnl.
ghescien,
nl.
(mit Dentaleinschub)
geschieden,
aengl.
gescēon
ist zu den Formen eines (im
Nhd. untergegangenen) Simplexes
ahd.
skehan
‘umherstreifen, eilen’
(9. Jh.),
mhd.
schehen
‘jagen, rennen, eilen’,
aengl.
scēon
gebildet;
dazu das Abstraktum
ahd.
giskiht,
s.
↗
Geschichte.
Verwandt sind
russ.
skok
(
скок)
‘Sprung’,
aslaw.
skočiti,
russ.
skočít’
(
скочить)
‘springen’,
air.
scochid
‘weicht, geht fort, hört auf’
und wohl auch
(mit Anlautvariante)
lit.
šókti
‘springen, hüpfen’.
Auszugehen ist von einer Wurzel
ie.
*(s)kek-
‘springen, lebhafte Bewegung’,
so daß sich als Ausgangsbedeutung des präfigierten
germ. Verbs
‘schnell vor sich gehen, eine schnelle Wendung machen’
ergibt.
S. dazu das Kausativum
↗
schicken,
eigentlich
‘jmdn. schnell fortgehen machen’.
Geschehen
n.
‘Entwicklungsablauf’,
mhd.
geschehen.
Geschehnis
n.
‘Ereignis’
(19. Jh.).