Geschenk, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Geschenk(e)s · Nominativ Plural: Geschenke
Aussprache [gəˈʃɛŋk]
Worttrennung Ge-schenk
Grundformschenken
Wortbildung
mit ›Geschenk‹ als Erstglied:
Geschenkartikel
· Geschenkband1 · Geschenkband2 · Geschenketipp · Geschenkgutschein · Geschenkkarton · Geschenkpackung · Geschenkpaket · Geschenkpapier · Geschenksendung · Geschenktipp · Geschenkzweck · geschenkweise
· mit ›Geschenk‹ als Letztglied: Abschiedsgeschenk · Brautgeschenk · Christgeschenk · Danaergeschenk · Dienstaltergeschenk · Ehrengeschenk · Festgeschenk · Freundschaftsgeschenk · Gastgeschenk · Geburtstagsgeschenk · Gegengeschenk · Geldgeschenk · Gnadengeschenk · Gottesgeschenk · Göttergeschenk · Hochzeitsgeschenk · Konfirmationsgeschenk · Patengeschenk · Steuergeschenk · Taufgeschenk · Verlegenheitsgeschenk · Verlobungsgeschenk · Votivgeschenk · Wahlgeschenk · Weihegeschenk · Weihgeschenk · Weihnachtsgeschenk · Werbegeschenk
· mit ›Geschenk‹ als Letztglied: Abschiedsgeschenk · Brautgeschenk · Christgeschenk · Danaergeschenk · Dienstaltergeschenk · Ehrengeschenk · Festgeschenk · Freundschaftsgeschenk · Gastgeschenk · Geburtstagsgeschenk · Gegengeschenk · Geldgeschenk · Gnadengeschenk · Gottesgeschenk · Göttergeschenk · Hochzeitsgeschenk · Konfirmationsgeschenk · Patengeschenk · Steuergeschenk · Taufgeschenk · Verlegenheitsgeschenk · Verlobungsgeschenk · Votivgeschenk · Wahlgeschenk · Weihegeschenk · Weihgeschenk · Weihnachtsgeschenk · Werbegeschenk
Mehrwortausdrücke
Geschenk des Himmels ·
kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
Dieses Stichwort finden Sie im DWDS-Weihnachtsglossar. |
Bedeutungsübersicht
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich für ein Geschenk bedanken
a)
freiwillige und uneigennützige, eine Gegenleistung ausschließende Übertragung des Eigentums einer Sache oder eines Rechts
siehe auch Schenkung, Gabe (1 a)
Beispiele:
ein wertvolles, großes, großzügiges, fürstliches, herrliches, sinniges, (un)passendes GeschenkWDG
jmdn. mit Geschenken überhäufenWDG
jmdn. durch ein Geschenk erfreuenWDG
Bei Wünschen von kleineren Kindern können Eltern nicht nur
schauen, was zeitlich sinnvoll wäre und vielleicht gebraucht wird,
sondern auch Verwandte mit ins Boot holen. Wird für ein größeres
Geschenk zusammengelegt, kann man
vereinbaren, dass es zu Weihnachten von Oma und Opa nur noch eine
Kleinigkeit gibt. [Rhein-Zeitung, 06.08.2020]
Direkt vor dem Brandenburger Tor, am Pariser Platz, funkelt der
vielleicht meistfotografierte Weihnachtsbaum Deutschlands. Die riesige
Tanne war seit der deutschen Wiedervereinigung ein
Geschenk von Berlins norwegischer
Partnerstadt Drøbak – bis den Norwegern der Transport zu teuer
wurde. [Hamburger Abendblatt, 21.12.2019]
Besonders beliebt [in der Zeit der Sklaverei in den USA] waren weibliche Sklaven als
Geschenk, denn sie waren eine Investition in
die Zukunft; schließlich konnten sie Kinder zur Welt bringen, die dann
ebenfalls der Eigentümerin gehörten. [Die Welt, 27.07.2019]
Der Weihnachtskaktus der Familie Martin in Königsberg wird immer
größer und prächtiger. Vor 50 Jahren war die Pflanze als
Geschenk beim Hauseinzug übergeben
worden. [Fränkischer Tag, 18.12.2007]
Das schönste Geschenk, das ich je bekam,
war eine Modelleisenbahn. [Süddeutsche Zeitung, 05.11.2004]
b)
oft Strafrecht freiwillige, mit der meist unausgesprochenen Erwartung einer Gegenleistung verbundene Übertragung des Eigentums einer Sache oder eines Rechts
siehe auch Bestechung
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. mit einem Geschenk bestechen
Beispiele:
Im Strafgesetzbuch wird zwischen Vorteilsnahme und
Bestechlichkeit unterschieden. Bestechlichkeit (§ 332 StGB)
bedeutet, dass ein Geschenk (oder ein
immaterieller Vorteil) mit einer Gegenleistung verbunden wird, mit der
der Beschenkte seine Dienstpflichten verletzt. Auch ohne Gegenleistung
kann das Geschenk zum Verhängnis werden:
Strafbare Vorteilsnahme (§ 331 StGB) begeht, wer für eine
dienstliche Tätigkeit für sich oder andere einen Vorteil fordert, sich
versprechen lässt oder annimmt. [Hamburger Abendblatt, 12.12.2017]
Es geht um den Verdacht der Korruption, der Vorteilsnahme, der
verbotenen Annahme von Geschenken im Wert von
etwa 150.000 Dollar und der unlauteren Absprachen mit einem
Zeitungsverleger gegen positivere Berichterstattung. [Süddeutsche Zeitung, 04.12.2017]
Nimmt ein Beamter ein Geschenk an, das
die festgelegte Obergrenze überschreitet, muss er mit
Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Kündigung rechnen. [Bild, 15.11.2013]
Weil er sich das Vergeben von guten Noten an eine Studentin mit
Sex und teuren Geschenken bezahlen ließ, ist ein
Jura‑Professor in Singapur zu fünf Monaten Haft verurteilt
worden. [Die Zeit, 03.06.2013 (online)]
Der Rat der Stadt Köln hat sich einen Ehrenkodex
gegeben[…]. Sicher, nur ein kleines Stück Papier,
aber welch ein gewaltiger Schritt für Köln. Denn die Mitglieder des
Rates haben sich gemeinsam darauf verständigt, dass es unredlich ist,
unangemessene Geschenke anzunehmen oder sich
durch anderweitige Botmäßigkeiten bestechen zu lassen. [Süddeutsche Zeitung, 19.07.2002]
2.
Sache, die oft in ansprechender Verpackung jmdm. (meist ohne Erwartung einer Gegenleistung) überlassen wird
siehe auch Präsent
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein mitgebrachtes, hübsches, eingepacktes, eingewickeltes, ausgefallenes, originelles, persönliches, selbstgebasteltes Geschenk
als Akkusativobjekt: Geschenke aussuchen, basteln, besorgen, kaufen, verpacken, einpacken, mitbringen, überreichen, verteilen, annehmen, entgegennehmen, auspacken
in Koordination: Geschenke und Blumen, Gutscheine, Süßigkeiten, Souvenirs, Spielzeug, Überraschungen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Geschenk zu Weihnachten, unter dem Christbaum, unter dem Weihnachtsbaum, vom Weihnachtsmann
als Genitivattribut: ein Sack [voller] Geschenke
Beispiele:
jmdn. mit einem kleinen Geschenk überraschenWDG
er machte ihm ein Buch zum GeschenkWDG
sprichwörtlichkleine Geschenke erhalten die FreundschaftWDG
Gerade, wenn die Verpackung des Geschenks
sich auf den konkreten Anlass bezieht, etwa mit Geschenkpapier und
Geschenkband speziell zum Geburtstag oder zu Weihnachten, ist die
Wertschätzung und der Dank besonders groß. [Geschenkidee.at, 01.08.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Jeder liebt es, wenn an Heiligabend im Kreise der Familie beschert
wird, knisternd und raschelnd die Geschenke
ausgepackt werden. [Südkurier, 07.10.2015]
Auf dem Küchentisch, neben der weißen Vase mit den Rosen drin, liegt
ein Geschenk, in Seidenpapier und mit goldener
Schleife[…]. [Die Zeit, 05.12.2013]
Alle Jahre wieder … warten die Hamburger nicht nur auf den
Weihnachtsmann mit seinen Geschenken, sondern auch
auf leise rieselnde Schneeflocken, die die Hansestadt am Heiligen Abend in
eine weiße Winterlandschaft verwandeln. [Welt am Sonntag, 17.12.2000]
vergleichend In einem amtlichen Bericht der philippinischen Botschaft in Riad
hieß es neulich, die ausländischen Haushaltsgehilfen dort seien »Sklaven,
die keine Rechte haben und wie ein Geschenk
weitergereicht werden können«. [Der Spiegel, 16.10.1995]
3.
bildlich, gehoben Phänomen bzw. immaterielles, ethisches Gut, das Wohlbefinden, große Freude, Dankbarkeit o. Ä. auslöst
Beispiele:
Jetzt lebe ich seit 25 Jahren mit meinem neuen Organ – das ist etwas
sehr Besonderes und ein großes Geschenk. [Transplantationskampagne »Deine Entscheidung!«, 15.09.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Ich kann mir kein besseres Geschenk wünschen
als Frieden und Liebe. [Rhein-Zeitung, 07.07.2020]
Dass ich als deutsche Bundeskanzlerin heute dabei sein kann und dass
wir heute gemeinsam für den Frieden und die Freiheit eintreten, das ist ein
Geschenk der Geschichte, das es zu schützen und
zu pflegen gilt. [Münchner Merkur, 06.06.2019]
Alle anderen werden alt – aber man selbst doch nicht – zumindest,
wenn man noch unter 30 ist. […] Aber sie kommen, die Jahre, ob man will oder nicht
nicht […]. Und ich weiß, dass Jugendlichkeit, Frische,
Beweglichkeit und Gesundheit keine selbstverständlichen
Geschenke sind. [Was mache ich mal im Alter, 05.02.2017, aufgerufen am 20.08.2020]
Diese unsere Erde braucht tatsächlich eine ständige Pflege und
Aufmerksamkeit, und jeder trägt eine persönliche Verantwortung in der
Bewahrung der Schöpfung, dieses kostbaren
Geschenkes, das Gott in die Hände der Menschen
gelegt hat. [Die Zeit, 25.11.2014]
Auf die Welt zu kommen ist ein Geschenk, das
man nicht zurückgeben kann. [Der Spiegel, 27.11.2000]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schenken · Schenk(e) · Mundschenk · Schenkung · Geschenk · Schenke · Schank
schenken Vb. ‘unentgeltlich geben, als Gabe überlassen, überreichen’, ahd. skenken ‘zu trinken geben, einschenken’ (9. Jh.), mhd. mnd. schenken ‘zu trinken geben, zum Verkauf ausschenken, geben, verleihen’, asächs. skenkian, aengl. scencan, mnl. scenken, nl. schenken, afries. skenka, skanka (germ. *skankjan) ist verwandt mit Schenkel, Schinken, hinken (s. d.) und weiteren dort genannten Wörtern. Zugrunde liegt die Wurzel ie. *(s)keng- ‘hinken; schief, schräg’. Auszugehen ist von der Bedeutung ‘einschenken, zu trinken geben’ (nur so ahd., asächs., aengl.), eigentlich ‘das Gefäß schief halten’; der heute herrschende Sinn entwickelt sich erst im Spätmhd. Mnd. (bzw. Mnl.) aus ‘darreichen’. Schenk(e) m. ‘Getränke Einschenkender, Hofbeamter für Getränke und Versorgung, Schankwirt, Kellermeister’, anfrk. skankio (8. Jh.), ahd. skenko, frühnhd. bier-, wīnschenke; Mundschenk m. (16. Jh.). Schenkung f. ‘Stiftung’, mhd. schenkunge ‘Geschenk’ (14. Jh.), auch ‘das Stillen von Kindern’ (15. Jh.). Geschenk n. ‘unentgeltlich Dargebrachtes’, mhd. geschenke ‘das Eingeschenkte’, spätmhd. ‘Geschenk’. Schenke f. ‘Gasthaus, Wirtshaus’ (von Obersachsen und Thüringen aus sich verbreitend), spätmhd. schenk(e) ‘Gabe, Geschenk’ (bis ins 17. Jh.), ‘Schmaus bei bestimmten Feiern, wo die Gäste Geschenke bringen, Schenkmaß, Wirtshaus’. Schank m. ‘das Ausschenken, Verkauf von (alkoholischen) Getränken’, noch erhalten in Schankstube, Schankwirt, Ausschank, mhd. schanc ‘Gefäß, aus welchem eingeschenkt wird’, dann ‘Wirtshaus’, auch ‘Geschenk’; rückgebildet (15. Jh.) aus schenken ‘ein-, ausschenken, zu trinken geben’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Geschenk ·
Präsent
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Geschenk‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geschenk‹.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Gescheide Geschein gescheit Gescheithaferl Gescheitheit |
Geschenk des Himmels Geschenkartikel Geschenkartikelabteilung Geschenkband Geschenketipp |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)