Geschmack
m.
‘Fähigkeit zu schmecken, ästhetisches Urteilsvermögen’,
ahd.
gismac
(um 1000),
mhd.
gesmac
‘Geruch, Geschmack(ssinn)’,
mnd.
gesmak
‘Geruch’
ist
wie die gleichbed. Parallelbildungen
ahd.
gismacko,
gismahha
(9. Jh.)
und
gismah
(10. Jh.),
mhd.
gesmach
und das heute unübliche Simplex
ahd.
smacko
(10. Jh.),
smac
(um 1000),
mhd.
smac,
mnd.
smak,
aengl.
smæc,
engl.
smack,
mnl.
smāke,
nl.
smaak,
afries.
smaka
(westgerm.
*smakka-)
Abstraktbildung zu dem unter
↗
schmecken
(s. d.)
behandelten Verb.
Die Bedeutung
‘Geruch, Duft’
lebt
(wie
schmecken
‘riechen’)
heute noch in
obd. Mundarten,
erlischt sonst im 19. Jh.;
guter Geschmack
in ästhetischen Dingen
wird seit dem 17. Jh. nach
frz.
bon goût
geläufig
(Vorbild ist wohl
span.
buen gusto).
geschmacklos
Adj.
‘fade’
(von Speisen),
‘häßlich, ohne ästhetisches Empfinden’
(18. Jh.);
Geschmacklosigkeit
f.
(18. Jh.).
geschmackvoll
Adj.
‘ästhetisch ansprechend, stilvoll’
(18. Jh.).
abgeschmackt
Adj.
‘ohne guten Geschmack, fade, dumm’
(17. Jh.),
älter (16. Jh.)
abgeschmack
Adj.
(mit privativem
ab-
zu
geschmack
Adj.,
ahd.
gismac,
gismah
‘wohlschmeckend’,
mhd.
gesmac,
gesmach
‘wohlriechend, schmackhaft’),
das nach dem Muster eines Part.adj. ein auslautendes
-t
annimmt.