Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Geschwätz, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Geschwätzes · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ge-schwätz
Wortzerlegung ge- schwatzen
Wortbildung  mit ›Geschwätz‹ als Erstglied: geschwätzig  ·  mit ›Geschwätz‹ als Letztglied: Altweibergeschwätz · Greisengeschwätz · Kindergeschwätz · Pfaffengeschwätz · Weibergeschwätz

Bedeutungsübersicht

  1. [umgangssprachlich, abwertend] ...
    1. 1. unnützes, belangloses Reden
    2. 2. Klatsch
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend
1.
unnützes, belangloses Reden
Beispiele:
etw. für dummes Geschwätz halten
das ist nichts als fruchtloses, sinnloses, leeres, seichtes, müßiges, sentimentales, allgemeines Geschwätz
auf jmds. Geschwätz nicht achten
etw. als Geschwätz abtun
nimm sein Geschwätz nicht so wichtig!
genug des (unnützen) Geschwätzes!
[…] daß du mich […] durch Geschwätz über Freiheit nicht mehr täuschen kannst […] [ NossackSpirale72]
Es macht ihn [den Menschen] ein Geschwätz nicht satt / Das schafft kein Essen her […] [ BrechtEinheitsfrontlied]
2.
Klatsch
Beispiele:
Furcht vor dem Geschwätz der Leute haben
er ist gleichgültig gegen das Geschwätz der Leute
sie scheut das bösartige Geschwätz
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schwatzen · Geschwätz · Schwatz · Schwätzer · schwatzhaft
schwatzen Vb. ‘wortreich und belanglos reden’, frühnhd. swetzen, schwätzen, schwetzen, schwatzen (15. Jh.), in der Literatursprache (seit 18. Jh.) vorwiegend schwatzen, während umgelautetes schwätzen im Südd. vorherrscht; wohl Intensivbildung (vielleicht unter Einfluß von frühnhd. smetzen ‘schwatzen, verleumden’) zu lautmalendem mhd. swateren ‘rauschen, klappern’, nhd. (landschaftlich) schwadern ‘plätschern’, auch ‘schnattern, schwatzen, schlemmen, prassen’. – Geschwätz n. ‘dummes, belangloses Gerede’, mhd. geswetze, Kollektivbildung zu mhd. swaz, nhd. Schwatz m. ‘Plauderei’. Schwätzer m. (15. Jh.). schwatzhaft Adj. ‘redselig’ (18. Jh.), frühnhd. schwetzhafftig (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Geschwafel · Gesäusel · leere Worte · leeres Gerede  ●  warme Worte ironisch · Blabla ugs. · Geblubber ugs. · Gefasel ugs., abwertend · Gelaber ugs. · Gemunkel ugs. · Geplänkel ugs. · Gerede ugs. · Geschwalle ugs. · Geschwurbel ugs. · Geschwätz ugs. · Geseire ugs. · Gesülze ugs. · Gewäsch ugs., abwertend · Luftblasen ugs., fig. · Schein-Tiefsinn fachspr., psychologisch · Schmus ugs. · Sermon ugs. · hohle Phrasen ugs.
Assoziationen

Assoziationen

Geraune · Gerede · Getuschel · Hörensagen-Informationen · Informationen aus zweiter / dritter ... Hand · Klatsch und Tratsch · was die Leute sagen  ●  Gemunkel ugs. · Geschwätz ugs. · Geschwätz der Leute ugs. · Getratsche ugs. · Gewäsch ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Geschwätz‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geschwätz‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geschwätz‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Manchmal kannst du einen wirklich wahnsinnig machen mit deinem Geschwätz. [Funke, Cornelia: Tintenherz, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag 2003, S. 311]
Ich muß wahnsinnig gewesen sein, mir dein törichtes Geschwätz überhaupt anzuhören. [Süskind, Patrick: Das Parfum, Zürich: Diogenes 1985, S. 100]
Meine Worte gingen im allgemeinen Geschwätz, das wieder entfesselt war, verloren. [Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1525]
Wie konnte nur irgend jemand glauben, dies sei nicht ernst zu nehmendes Geschwätz? [Die Zeit, 02.05.1997, Nr. 19]
Und es ist ein völlig inhaltloses Geschwätz; da steht immer einer vor seiner eignen Bildung stramm. [Tucholsky, Kurt: Auf dem Nachttisch. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1931]]
Zitationshilfe
„Geschwätz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geschw%C3%A4tz>.

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