größere Gruppe von Menschen, die (organisiert) unter bestimmten politischen, ökonomischen, sozialen und sonstigen Verhältnissen innerhalb eines räumlich begrenzten Gebiets zusammenleben
Grammatik: meist im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die bürgerliche, kapitalistische, postindustrielle, sozialistische Gesellschaft; die offene, geschlossene Gesellschaft; die demokratische, freie, liberale, pluralistische, westliche Gesellschaft
als Akkusativobjekt: die Gesellschaft (mit)gestalten, revolutionieren, verändern, prägen; die Gesellschaft bedrohen, erschüttern, polarisieren, spalten, zerstören
als Dativobjekt: der Gesellschaft schaden
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein [fester], jmds. Platz in der Gesellschaft; der Einfluss, die Auswirkungen [von etw., jmdm.] auf die Gesellschaft
in Koordination: Gesellschaft und Staat, Politik, Wirtschaft, Kultur
als Aktivsubjekt: die Gesellschaft entwickelt sich, verändert sich, wandelt sich, spaltet sich, zerfällt
als Genitivattribut: die Gestaltung, die Modernisierung, der Umbau, der Zusammenhalt, die Zukunft der Gesellschaft
Beispiele:
die Entwicklung der (menschlichen) GesellschaftWDG
ein nützliches Glied der menschlichen GesellschaftWDG
die ökonomische und politische Struktur der GesellschaftWDG
alle Schichten der GesellschaftWDG
Israel ist ein wahnsinnig spannendes Land mit einer sehr
interessanten Gesellschaft und Kultur. [Süddeutsche Zeitung, 21.07.2021]
Sie [die Diskussionsteilnehmerinnen]
sprechen darüber, wie das Zusammenleben in einer pluralen
Gesellschaft gelingen kann und wie die
demokratische Öffentlichkeit mit Angriffen umgehen soll, die das
Zusammenleben belasten. [Süddeutsche Zeitung, 24.11.2020]
Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen, haben es nicht
leicht, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. [Süddeutsche Zeitung, 01.12.2018]
Auf welchen Symbolen, verbindlichen Grundsätzen, Tugenden, Werten
und Sinnperspektiven bauen wir unsere Gesellschaft
auf? [Der Standard, 26.08.2014]
Die Grenze zwischen dem Norden und dem Süden [Koreas] bezeichnete er als Trennungslinie zwischen »zwei Welten, zwischen einer offenen und einer geschlossenen Gesellschaft, einer wachsenden Demokratie und einem Schurkenstaat[…]«. [Der Spiegel, 26.04.2014 (online)]
Die großen christlichen Kirchen in Deutschland haben zum
Weihnachtsfest vor einer zunehmenden Spaltung der
Gesellschaft gewarnt und Solidarität mit
Schwächeren angemahnt. [Die Zeit, 24.12.2012 (online)]
In den Agrargesellschaften war der Mensch Gegenspieler der Natur, in
den Industriegesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts war der Mensch
Gegenspieler der von ihm selbst hervorgebrachten Technik, in den
postindustriellen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts
wird der Mensch zum Gegenspieler des Menschen. [Der Tagesspiegel, 28.01.2011]
metonymisch Unsere Gesellschaft altert, doch wer soll die
alten Menschen pflegen und betreuen? [Hamburger Abendblatt, 11.03.2021]