Gespinst, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gespinstes · Nominativ Plural: Gespinste
Aussprache
Worttrennung Ge-spinst
Wortbildung
mit ›Gespinst‹ als Erstglied:
Gespinstfaser · Gespinstpflanze
·
mit ›Gespinst‹ als Letztglied:
Fantasiegespinst
· Hirngespinst · Lügengespinst · Phantasiegespinst · Seidengespinst · Wollgespinst · Wunschgespinst · Zellwollgespinst
eWDG
Bedeutung
Garn, gesponnener Faden
Beispiele:
ein feines, dünnes, zartes, grobes, seidenes Gespinst
die Spinnerei produziert täglich 40 Tonnen Gespinst
das Gespinst (= Kokon) einer Raupe
gehoben, bildlich das Ausgesonnene, Netz
Beispiel:
ein Gespinst von Lüge, Heuchelei, Betrug zerreißen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Gespinst · Hirngespinst
Gespinst n. ‘Gesponnenes, zartes Gewebe’ entsteht im 16. Jh. (durch Entrundung des Stammsilbenvokals) aus älterem Gespünst, Gespunst, mhd. gespunst n. f. ‘Gespinst, die Arbeit des Spinnens’, dem Verbalabstraktum zu dem unter spinnen (s. d.) behandelten Verb. – Hirngespinst n. ‘Einbildung, Phantasiebild’ (18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Gespinst‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gespinst‹.
Verwendungsbeispiele für ›Gespinst‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er tastete sich an den Gespinsten seiner Worte zurück in die Welt.
[Die Zeit, 14.03.1986, Nr. 11]
Wenn das Licht zu Kunst wird, dann will es sich kräuseln, dann züngelt es, wabert, rieselt, formt feinste Gespinste.
[Die Zeit, 19.04.2013, Nr. 17]
Die letzte Lüge in diesem Gespinst ist also die, dass man nicht gelogen hat.
[Die Zeit, 14.07.2005, Nr. 29]
Die Theorie scheint sich in den linearen Gespinsten zu verflüchtigen.
[Die Zeit, 03.04.1992, Nr. 15]
Aber sie sitzt fest und verwirrt sich nur noch mehr in das Gespinst.
[Welt und Wissen, 1927, Nr. 2, Bd. 16]
Zitationshilfe
„Gespinst“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gespinst>.
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