Gestade
n.
‘Meeresufer, Küste, Strand’,
mhd.
gestat
(Genitiv
gestades)
ist eine Kollektivbildung zu
ahd.
stad
m.
(8. Jh.),
stado
m.
n.
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
stat
(Genitiv
stades)
m.
n.,
stade
m.,
nhd.
Staden
m.
(15. Jh.),
asächs.
stað
m.,
mnd.
stāde
n.,
aengl.
stæþ
n.,
got.
staþs
m.
(oder
staþ
n.)
‘Ufer, Gestade’
(
germ.
*stada-
n.).
Verwandt sind
(mit anderer Stammbildung)
anord.
stǫð
‘Stand, Stelle, Landeplatz’,
lat.
status
‘das Stehen, Stellung, Stand’,
statuere
‘hin-, aufstellen’,
lit.
statùs
‘gerade, direkt, schroff, unhöflich, steil, abschüssig’.
Sie führen als Bildungen mit Dentalsuffix auf die Wurzel
ie.
*stā-
und gehören damit zu der unter
↗
stehen
(s. d.)
behandelten Wortfamilie.
Gestade
bezeichnet im Gegensatz zum Wasser das
‘Feststehende, das Festland’,
wird jedoch von dem sich vom
Nd. her ausbreitenden
Ufer
in die poetische Sprache abgedrängt.