Geste, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Geste · Nominativ Plural: Gesten
Aussprache [ˈgeːstə] · [ˈgɛstə]
Worttrennung Ges-te
Wortbildung
mit ›Geste‹ als Erstglied:
Gestenerkennung
· Gestensprache · Gestensteuerung · gestenreich · gestisch
· mit ›Geste‹ als Letztglied: Demutsgeste · Drohgeste · Fingergeste · Machogeste · Unterwerfungsgeste · Wischgeste
· mit ›Geste‹ als Letztglied: Demutsgeste · Drohgeste · Fingergeste · Machogeste · Unterwerfungsgeste · Wischgeste
Herkunft aus gestuslat ‘Bewegung der Hände, Gebärde der Schauspieler oder Redner’ < gererelat ‘tragen, (aus)führen’, reflexiv ‘sich verhalten’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
unwillkürliche oder beabsichtigte Bewegung der Hände oder Arme, die die Rede begleitet oder sie auch ersetzt
Beispiele:
seine Worte durch heftige Gesten unterstreichen, mit ausholenden, großen Gesten begleiten
er sprach, redete mit lebhaften, pathetischen, beschwörenden, sparsamen, einfachen Gesten
eine abwehrende, beruhigende, zustimmende, unwillige, hilflose, fahrige Geste machen
jmdn. mit beredten Gesten ins Haus bitten
mit einer einladenden Geste auf etw. deuten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geste · gestikulieren · Gestikulation · Gestik
Geste f. ‘Gebärde, Körperbewegung beim Sprechen’ wird im 15. Jh. in der Wendung gesten machen ‘ausdrucksvolle Körperbewegungen machen’ (von Gauklern und Spaßmachern) aus lat. gestus ‘Bewegung der Hände, Gebärde der Schauspieler oder Redner’, zu lat. gerere (gestum) ‘tragen, (aus)führen’, (reflexiv) ‘sich verhalten’, ins Dt. entlehnt. Daneben begegnet vielfach die lat. Form Gestus (auch mit lat. Flexion); erst im 18. Jh. wird der Plur. Gesten, dann auch der Sing. Geste üblich. gestikulieren Vb. ‘durch Gesten, Gebärden ausdrücken, mit den Händen herumfuchteln’, im 17. Jh. aus gleichbed. lat. gesticulārī entlehnt, einer Ableitung von allerdings erst später bezeugtem gesticulus ‘pantomimische Bewegung’, dem Deminutivum von lat. gestus (s. Geste). – Gestikulation f. ‘Gebärdenspiel’ (18. Jh.), lat. gesticulātio (Genitiv gesticulātiōnis). Gestik f. ‘Zusammenspiel der Gebärden’ (1. Hälfte 20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Typische Verbindungen zu ›Geste‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geste‹.
Dankbarkeit
Demut
Entgegenkommen
Gebärde
Gesichtsausdruck
Grimasse
Höflichkeit
Kniefall
Körperhaltung
Mienenspiel
Mimik
Pose
Unterwerfung
Versöhnung
Wiedergutmachung
Willen
abfällig
ausholend
ausladend
einladend
freundlich
großzügig
humanitär
nett
nobel
obszön
pathetisch
symbolisch
theatralisch
versöhnlich
Verwendungsbeispiele für ›Geste‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Von den Polen komme in dieser Frage keine positive Geste.
[Küsters, Hans Jürgen: Entscheidung für die deutsche Einheit. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1998], S. 327]
Doch eines Tages kommt dann etwas zurück, ein Lächeln, eine Geste, ein wenig Vertrauen.
[Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 220]
Es ist mehr eine Überlieferung physiognomisch‑beredter Gesten als eine von Texten.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 2, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 855]
Erst 1955 war die französische Regierung zu einer entscheidenden Geste bereit.
[Freymond, Jacques: Die Atlantische Welt. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 19677]
Was zeigt die Tiefe der Verbindung zwischen unseren beiden Ländern besser als diese menschliche Geste?
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1999]]
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