Getriebe, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Getriebes · Nominativ Plural: Getriebe
Aussprache [gəˈtʀiːbə]
Worttrennung Ge-trie-be
Wortbildung
mit ›Getriebe‹ als Erstglied:
Getriebebremse
· Getriebegehäuse · Getriebelehre · Getriebeschaden · Getriebeöl
· mit ›Getriebe‹ als Letztglied: Alltagsgetriebe · Aphongetriebe · Ausgleichgetriebe · Ausgleichsgetriebe · Automatikgetriebe · Differentialgetriebe · Differenzialgetriebe · Doppelkupplungsgetriebe · Festgetriebe · Fünfganggetriebe · Großstadtgetriebe · Hypoidgetriebe · Kegelradgetriebe · Koppelgetriebe · Kurbelgetriebe · Kurvengetriebe · Lenkgetriebe · Marktgetriebe · Nortongetriebe · Planetengetriebe · Reibgetriebe · Rollengetriebe · Rädergetriebe · Schaltgetriebe · Schneckengetriebe · Schnellganggetriebe · Schraubengetriebe · Sechsganggetriebe · Sperrgetriebe · Straßengetriebe · Synchrongetriebe · Tagesgetriebe · Untersetzungsgetriebe · Wechselgetriebe · Weltgetriebe · Wendegetriebe · Zahnradgetriebe · Zahnstangengetriebe
· mit ›Getriebe‹ als Letztglied: Alltagsgetriebe · Aphongetriebe · Ausgleichgetriebe · Ausgleichsgetriebe · Automatikgetriebe · Differentialgetriebe · Differenzialgetriebe · Doppelkupplungsgetriebe · Festgetriebe · Fünfganggetriebe · Großstadtgetriebe · Hypoidgetriebe · Kegelradgetriebe · Koppelgetriebe · Kurbelgetriebe · Kurvengetriebe · Lenkgetriebe · Marktgetriebe · Nortongetriebe · Planetengetriebe · Reibgetriebe · Rollengetriebe · Rädergetriebe · Schaltgetriebe · Schneckengetriebe · Schnellganggetriebe · Schraubengetriebe · Sechsganggetriebe · Sperrgetriebe · Straßengetriebe · Synchrongetriebe · Tagesgetriebe · Untersetzungsgetriebe · Wechselgetriebe · Weltgetriebe · Wendegetriebe · Zahnradgetriebe · Zahnstangengetriebe
Mehrwortausdrücke
Rädchen im Getriebe ·
Sand im Getriebe ·
Sand ins Getriebe streuen
Bedeutungsübersicht
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutungen
1.
Vorrichtung in Maschinen o. Ä., die Bewegungen überträgt und die Maschine o. Ä. funktionstüchtig macht
Beispiele:
Das Elektroauto ist technisch einfacher zu bauen als ein
konventionelles Fahrzeug, das einen komplizierten Motor braucht, ein
Getriebe, und eine schmiedeeiserne
Kraftübertragung. [Süddeutsche Zeitung, 28.11.2016]
Baue ich […] Motor und
Getriebe aus und setze eine Batterie ein, erhöht
sich das Gewicht des Lkw nur um zehn Prozent. [Süddeutsche Zeitung, 08.03.2021]
Standardmäßig haben alle Motoren manuelle
Getriebe mit fünf oder sechs Stufen, alternativ
sind für alle Motorvarianten auch Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder
sieben Stufen im Programm. [Die Zeit, 08.10.2016 (online)]
Besonders bei ruhiger Fahrweise wechselt das
Getriebe die Gänge flüssig und ruckfrei. [Bild, 13.08.2004]
Wenn nun die Wolle schleuderte und Schlingen warf, die wieder in
Ordnung gebracht werden mußten, durfte nicht etwa die Maschine angehalten
werden, sondern wir mußten in das laufende Getriebe
hineinfassen, in aller Geschwindigkeit die dicken Stellen
herausnehmen[…]. [Baader, Ottilie: Ein steiniger Weg. Lebenserinnerungen einer Sozialistin. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1921], S. 3128]
Der Motor ist mittels einer Friktionskuppelung mit dem
Getriebe verbunden, und diese Kuppelung wird
mittels Fusshebels betätigt. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 08.02.1906]
übertragen als mechanisch aufgefasster Zusammenhang zwischen verschiedenen Sphären, Sachverhalten oder UmständenDWDS
Beispiele:
Wer das Funktionieren und Nichtfunktionieren einer Gesellschaft beschreiben will, hat das Getriebe zu zeigen: Die Verhandlungen in den Hinterzimmern, das Auftreten der Mächtigen, den Gang der Korruption, die Verzweiflung der Ausgegrenzten: […]. [Die Welt, 09.01.2016]
Mit schwarzem Humor wird in dieser Schelmengeschichte das Getriebe einer Gesellschaft ausgeleuchtet, in der sich die Korruption durch alle Schichten gefressen hat und das einzige Gesetz das Recht des Stärkeren ist. [Allgemeine Zeitung, 16.02.2021]
Die gesellschaftliche Zeitordnung sollte an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden statt an das Getriebe der Ökonomie, so der Wissenschaftler. [Süddeutsche Zeitung, 18.10.2019]
Es reicht nicht, sich mit den Augen des anderen sehen zu können – die eigene Identität wäre eine Chimäre und im gesellschaftlichen Getriebe im Nu vom Winde verweht, würde der andere einen nicht ebenfalls so sehen und vor allem, würde er einen nicht als sein Gegenüber mit all den Besonderheiten anerkennen. [Süddeutsche Zeitung, 11.10.2018]
Die Volkswirtschaft wird nur als eine äußerliche Summierung der Privatwirtschaften, das volkswirtschaftliche Getriebe als ein mechanisches Spiel von Güterquantitäten aufgefaßt. [Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre. Erster Teil. Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 93]
2.
lebhaftes Treiben; Betriebsamkeit
Beispiele:
Wer den Verlockungen des schönen Scheins entgehen wollte, musste
danach trachten, dem Getriebe der Welt zu entkommen
und Zuflucht zu finden in jener anderen Sphäre, die dem Wahren, dem Reinen,
Ewigen und Göttlichen zugeordnet war. [Neue Zürcher Zeitung, 09.10.2016]
Wer an Sebastiani und in den folgenden acht Tagen um die
Mittagsstunde seine Blicke auf den Kreuzberg richtet, wird lebhaft an das
Getriebe eines gestörten Ameisenhaufens erinnert. [Fränkischer Tag, 16.01.2019]
Ein paar hundert Menschen zogen auf die Straße, das ist nicht viel
im Getriebe New Yorks, und die meisten von ihnen
waren so jung, dass sie noch Kinder gewesen sein müssen, als das World Trade
Center einstürzte. [Der Spiegel, 07.05.2011]
Während die Mutter so sprach, lehnte Else am Fenster und sah
hinunter in das lebhafte Getriebe der Straße. [Sapper, Agnes: Werden und Wachsen. Hannover: Gundert 1967 [1910], S. 241]
Vor dem Tunnel am Potsdamer Platz postirten sich die
Kartenverkäufer, und die Hochbahnansichten waren begehrte Waare. Das
lebhafteste Getriebe herrschte aber unten im Tunnel,
den die elektrischen Birnen wie kleine Glühwürmer beleuchteten. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 18.02.1902]
3.
Bergbau Pfähle zur Sicherung des Schachtes
Beispiel:
Reproduktion eines Fotos einer Rinne, bei der oberhalb Überreste
eines Sicherungsausbaus gegen loses Gestein liegen, das man
Getriebe nennt.
[Bildunterschrift] [Dresdner Neueste Nachrichten, 09.03.2020]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Getriebe n. ‘technische Konstruktion zur Übertragung und Umformung von Kraft und Bewegung, lebhafter Verkehr’. Die Kollektivbildung bezeichnet zunächst (15. Jh.) in Anlehnung an das Treibrad ‘alles, was von Rädern getrieben wird’ (Räder-, Mühl-, Uhrwerk), dann (um 1800) ein ‘reges, bewegtes Durcheinander’ und gehört etymologisch zu treiben (s. d.); vgl. auch ahd. anagitrib ‘Antrieb, innere Unruhe’ (10. Jh.), mhd. getrīp ‘das Treiben, Getriebe’. Unklar bleibt, ob Getriebe unmittelbar vom Verb abgeleitet oder zum zugehörigen Verbalabstraktum (s. Trieb) gebildet ist.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Technik
Getriebe ·
Umformerelement
Oberbegriffe |
|
Unterbegriffe |
|
(das) Geschehen ·
(das) Getriebe ·
(das) Getümmel ·
(das) Hin und Her ·
(das) Treiben ·
(das) pralle Leben ●
des Lebens bunte Fülle poetisch
Assoziationen |
|
Getriebe ·
Maschinerie ·
Räderwerk
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Getriebe‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Getriebe‹.
Differential
Eigenkonstruktion
Fünfganggetriebe
Hinterachse
Kardanwelle
Kupplung
Menschenwelt
Motor
angeflanscht
automatisiert
halbautomatisch
handgeschaltet
hydraulisch
hydrodynamisch
hydromechanisch
hydrostatisch
klauengeschaltet
manuell
optional
schaltbar
schalten
schaltend
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