meist dreieckige, senkrechte Wand zwischen den Flächen eines Satteldaches
Giebel, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Giebels · Nominativ Plural: Giebel
Aussprache
Worttrennung Gie-bel
Wortbildung
mit ›Giebel‹ als Erstglied:
Giebelbalken
·
Giebelbau
·
Giebeldach
·
Giebelfassade
·
Giebelfeld
·
Giebelfenster
·
Giebelfries
·
Giebelhaus
·
Giebelrosette
·
Giebelseite
·
Giebelstube
·
Giebelwand
·
Giebelzimmer
·
giebelig
·
gieblig
· mit ›Giebel‹ als Letztglied: Brandgiebel · Dachgiebel · Fachwerkgiebel · Fenstergiebel · Frontgiebel · Gepäckgiebel · Hintergiebel · Seitengiebel · Spitzgiebel · Staffelgiebel · Torgiebel · Treppengiebel · Türgiebel · Vordergiebel · Vorgiebel · Ziergiebel · Zwerggiebel
· mit ›Giebel‹ als Letztglied: Brandgiebel · Dachgiebel · Fachwerkgiebel · Fenstergiebel · Frontgiebel · Gepäckgiebel · Hintergiebel · Seitengiebel · Spitzgiebel · Staffelgiebel · Torgiebel · Treppengiebel · Türgiebel · Vordergiebel · Vorgiebel · Ziergiebel · Zwerggiebel
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Bauwesen meist dreieckige Verzierung als oberer Abschluss von Portalen, Fenstern und Fassadenteilen
Beispiele:
ein durchbrochener Giebel
der Giebel über dem Portal war mit einer Rosette geschmückt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Giebel
m.
‘senkrechte, meist dreieckige Wand zwischen den Flächen eines Satteldachs’,
ahd.
gibil(i)
n. (m.)
‘Giebel, Vorderseite, Hirnschale, Schädel’
(10. Jh.),
mhd.
gibel
m.
‘Giebel’,
mnd.
gēvel,
mnl.
ghēvel,
nl.
gevel,
got.
gibla
‘Giebel, Zinne’,
ablautend
anord.
gafl
‘Giebelseite’,
schwed.
gavel
‘Giebel’
stellen sich mit
ahd.
gibilla
‘Schädel, Haupt, Gipfel’
(9. Jh.),
himilgibil
‘Himmelsgipfel, -pol’,
nord-,
sundgibil
‘Nord-, Südpol’
(um 1000)
zu
ahd.
gebal
‘Schale, Hirnschale, Schädel’
(11. Jh.),
mhd.
gebel
‘Schädel, Kopf’.
Diese germ. Wortgruppe ist vergleichbar mit
griech.
kephalḗ
(κεφαλή)
‘Kopf, Haupt, das Oberste, Äußerste’,
toch. A
śpāl-
‘Kopf’,
so daß
ie.
*ghebh(e)l-
‘Kopf’
und
(ausgehend von
‘Kopf-, Stirnseite des Hauses’?)
‘Giebel’
angesetzt werden kann.
Typische Verbindungen zu ›Giebel‹ (berechnet)
Bauernhaus
Fachwerkhaus
Haus
Tempel
Villa
abgewalmte
antik
barock
dreieckig
dritt
durchbrochen
flach
gebrochen
geschnitzt
geschwungen
gesprengt
gotisch
mächtig
ragen
schmücken
spitz
steil
stürzen
verziert
weiß
zackig
zieren
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Giebel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Giebel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Überall im Dorf prangen an den Giebeln die königlichen Scheiben.
[Die Zeit, 05.03.1993, Nr. 10]
Die Häuser lehnen dicht beisammen, mit schmalen Fenstern unter steilen Giebeln.
[Süddeutsche Zeitung, 08.05.2001]
Auch die Architektur war üppig ausgestattet, die Tempel waren stark farbig bemalt, die Giebel zierten Statuen.
[Süddeutsche Zeitung, 18.12.2000]
Wie verhält sich das Gewebe an schrägen Giebeln des Hauses?
[Süddeutsche Zeitung, 17.06.1995]
Durch die drei hohen und schmalen Fenster blickte man über feuchtrote Dächer, graue Höfe und Giebel.
[Mann, Thomas: Buddenbrooks, Frankfurt a. M.: Fischer 1989 [1901], S. 31]
Zitationshilfe
„Giebel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Giebel>.
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