kleiner Karpfenfisch, der in Schwärmen am Grund fließender oder klarer, stehender Gewässer lebt
Gründling, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gründlings · Nominativ Plural: Gründlinge
Aussprache
Worttrennung Gründ-ling
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Grund · gründen · Gründer · Gründerjahre · Gründerzeit · begründen · Begründer · ergründen · gründeln1 · grundieren · gründlich · Gründlichkeit · Grundbesitz · Grundbesitzer · Grundlage · grundlos · Grundriß · Grundsatz · grundsätzlich · Grundstück · Grundel · Gründel · Gründling · Grundfisch · gründeln2
Grund
m.
‘unterste Fläche, Erdboden, Bodenvertiefung, Tiefe und Boden eines Gewässers, eines Gefäßes, Fundament, Grundlage, das innerste, tiefste Wesen, Ursache, Veranlassung’,
ahd.
grunt
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
grunt,
asächs.
grund,
nl.
grond,
aengl.
grund,
engl.
ground,
anord.
grunnr
m.
‘Grund, Boden’,
grund
f.
‘Feld, Erde’,
schwed.
dän.
grund,
got.
*grundus
(in
grunduwaddjus
‘Grundmauer’).
Unter Annahme einer
(nicht belegbaren)
ursprünglichen Bedeutung
‘körniger Boden, Sandboden’
kann für
germ.
*grundu-
über
‘Zerriebenes’
ein Anschluß an
ie.
*ghren-,
Erweiterung der Wurzel
ie.
*gher-
‘hart worüber streichen, zerreiben’,
hergestellt werden.
Dabei ergibt sich über die dentale Erweiterung
ie.
*ghrendh-
Verwandtschaft mit
Grind
(s. d.).
gründen
Vb.
‘die Grundlage schaffen, den Grundstein legen, ins Leben rufen, auf etw. basieren, aufbauen’,
ahd.
grunten
‘ergründen, erforschen’
(um 1000),
mhd.
gründen;
Gründer
m.
‘Erbauer, Urheber, Begründer’
(17. Jh.);
Gründerjahre
Plur.
und
Gründerzeit
f.
‘Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland nach 1871’
(19. Jh.).
begründen
Vb.
‘Gründe angeben, den Grund legen, neu schaffen’,
mhd.
begründen;
Begründer
m.
(Anfang 19. Jh.).
ergründen
Vb.
‘einer Sache auf den Grund gehen, sie erforschen’,
ahd.
irgrunten
(um 1000),
mhd.
ergründen.
Nur vereinzelt
gründeln1
Vb.
‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’
(16. Jh.).
grundieren
Vb.
‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’
(16. Jh.).
‘die Grundfarbe, den ersten Anstrich auftragen’
(2. Hälfte 18. Jh.),
in formaler Anlehnung an ältere maltechnische Begriffe wie
schattieren,
lackieren,
schraffieren
(s. d.).
gründlich
Adj.
‘allem auf den Grund gehend, sorgfältig, gewissenhaft, genau’,
ahd.
gruntlīhho
Adv.
(9. Jh.),
mhd.
grüntlich,
gruntlich;
Gründlichkeit
f.
‘Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit’,
allgemein seit Anfang des 18. Jhs.,
vereinzelt bereits im Sinne von
‘Seelen-, Herzenstiefe’
in der deutschen Mystik
(14. Jh.).
Grundbesitz
m.
Grundbesitzer
m.
(beide 18. Jh.).
Grundlage
f.
‘Unterlage, Basis, Fundament’
(Ende 16. Jh.).
grundlos
Adj.
‘ohne Grund und Boden, sehr tief, ohne Ursache, unbegründet’,
mhd.
gruntlōs,
grundelōs;
vgl.
ahd.
gruntlōsī
‘bodenlose Tiefe, Abgrund’
(8. Jh.).
Grundriß
m.
‘senkrechte Projektion eines Körpers auf eine waagerechte Ebene, maßstabgerechter Übersichtsplan’
(1. Hälfte 17. Jh.),
älter
(vereinzelt)
‘Grundlage’
(16. Jh.).
Grundsatz
m.
‘feste Regel, Richtlinie des Denkens und Handelns’
(17. Jh.);
grundsätzlich
Adj.
(16. Jh.;
allgemein verbreitet erst um 1800).
Grundstück
n.
‘abgegrenztes, als jmds. Besitz ausgewiesenes Stück Land’
(16. Jh.).
Grundel,
Gründel
m.
f.
Name einiger auf dem
Grund
eines Gewässers lebender Fische,
ahd.
gruntila,
grundila
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
grundel,
mnd.
grundel(e),
mnl.
grondel(e),
nl.
grondel,
aengl.
gryndle.
Auch
Gründling
m.
mnd.
grundelingk,
frühnhd.
grundeling
(15. Jh.)
und
Grundfisch
m.
spätmhd.
gruntvisch.
gründeln2
Vb.
(von Wasservögeln)
mit Kopf und Hals zur Nahrungssuche unter Wasser
(gleichsam auf den
Grund)
tauchen
(19. Jh.).
Verwendungsbeispiele für ›Gründling‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Vermutlich war sie den Wissenschaftlern aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem gewöhnlichen Gründling bislang nicht aufgefallen.
[o. A.: ZOOLOGIE. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Das erinnert an feudale Zeiten, in denen der Theaterbesuch ein Vorrecht von Privilegierten war und Bürger als „Gründlinge“ nur zugelassen wurden.
[Die Zeit, 26.05.1961, Nr. 22]
Es ist die Erbitterung dieser Gründlinge der Partei gegen die Intelligenz.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1953. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1953], S. 421]
Viele Fische gäbe es, sagten sie, Forellen, Gründlinge, riesige Barben.
[Die Zeit, 22.10.1982, Nr. 43]
Der gute Mensch dagegen begrüßt den "unausweichlichen Trend" als Fortschritt in der trüben Existenz von Gründlingen und Rotaugen.
[Süddeutsche Zeitung, 26.11.2003]
Zitationshilfe
„Gründling“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gr%C3%BCndling>.
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