Gründonnerstag, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gründonnerstag(e)s · Nominativ Plural: Gründonnerstage
Aussprache [gʀyːnˈdɔnɐstaːk]
Worttrennung Grün-don-ners-tag
Wortzerlegung grün Donnerstag
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
Donnerstag vor Ostern, an dem des Letzten Abendmahls Jesu Christi gedacht wird
Kollokationen:
hat Präpositionalgruppe/-objekt: [von] Gründonnerstag bis Ostersonntag, Ostermontag
in Koordination: Gründonnerstag und Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag
in Präpositionalgruppe/-objekt: Messen am Gründonnerstag
Beispiele:
Weil der katholische Gottesdienst wie die gesamte Osterliturgie von
Gründonnerstag bis Ostermontag per Livestream im
Internet übertragen worden war, konnten Hunderte Gläubige in Nah und Fern
mitfeiern. [Thüringer Allgemeine, 15.04.2020]
Im Rahmenterminkalender sind im Frühjahr 2021 bereits mehrere
Wochentagsspieltage an Feiertagen angesetzt
(Gründonnerstag, Christi Himmelfahrt,
Fronleichnam). [Aachener Zeitung, 24.12.2020]
In der Predigt erinnerte er [der Pfarrer] an die Herkunft des
Gründonnerstags und daran, dass Glocken und Orgel
als Zeichen der Trauer um Jesus verstummen. [Mittelbayerische, 23.04.2019]
Für die Herkunft des Namens Gründonnerstag
gibt es mehrere Erklärungen: Man geht aber davon aus, dass der Name sich von
dem Wort greinen,
gronan, also
weinen ableitet. [Thüringer Allgemeine, 06.04.2017]
An den großen kirchlichen Feiertagen, am Buß‑ und Bettag, am
Gründonnerstag und Charfreitag, in der
katholischen Fastenzeit und an anderen religiösen Festen macht man keine
Besuche, ebensowenig, wie man an solchen Tagen Gesellschaften veranstaltet. [Baudissin, Wolf von / Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.): Gutes Benehmen. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 2357]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Donnerstag · Pfinztag · Gründonnerstag
Donnerstag m. fünfter Tag der mit Sonntag beginnenden Woche, Tag des germanischen Wettergottes Donar (s. Donner), der hier die Stelle des römischen Gottes Jupiter (lat. Iuppiter, Genitiv Iovis, daher Iovis diēs ‘Jupiters Tag’; vgl. ital. giovedì, frz. jeudi) eingenommen hat. Der Name ist eine Übersetzung des lat. Vorbilds. Ahd. thonarestag (11. Jh.), mhd. donerstac, mnd. dōnerdach, donnersdach, mnl. donresdach, nl. donderdag, aengl. (unter anord. Einfluß) þūr(e)sdæg, engl. Thursday, anord. þōrsdagr, schwed. torsdag. Im Bair.-Öst. gilt statt dessen Pfinztag m. mhd. phinztac, das, durch die gotische Mission vermittelt (got. *paíntē dags), auf griech. pémptē hēméra (πέμπτη ἡμέρα) ‘fünfter Tag’ zurückgeht. – Gründonnerstag m. ‘Donnerstag der Karwoche’, mhd. gruoner donnerstac (um 1200), grüener donerstac (1264), seit dem Ende des 15. Jhs. festes Kompositum. Die Deutung ist umstritten. Vielleicht geht grün auf den verbreiteten Brauch zurück, an diesem Donnerstag grüne (frische) Kräuter zu essen. Die Interpretation als Übersetzung von lat. diēs viridium ‘Tag der Grünen, Frischen, d. h. Sündelosen’ ist nicht aufrechtzuerhalten, da dieses im Mittelalter nicht nachweisbar, sondern vielmehr eine jüngere Latinisierung von Gründonnerstag ist (¹DWB 4, 1, 6, 878). Nicht überzeugend , der von ahd. in: Sprachwissenschaft 11 (1986) 82 ff.grun m. (bzw. grunnī f.) ‘Verderben, Unglück, Elend, Jammer’ (9. Jh.; nur bei Otfrid) ausgehen will, das volksetymologisch als attributives mhd. grüene, (md.) grūne ‘grün’ aufgefaßt worden sei.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Religion
Donnerstag vor Ostern ·
Gründonnerstag ·
Heiliger Donnerstag ·
Hoher Donnerstag ·
Palmdonnerstag ·
Tag des letzten Abendmahls ·
Tag vor dem Karfreitag ·
Weißer Donnerstag
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Typische Verbindungen zu ›Gründonnerstag‹ (berechnet)
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