Recht Bereich, der juristisch nicht eindeutig geregelt ist und in dem durch unterschiedliche Auslegungen Dinge willkürlich gehandhabt werden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine gesetzliche, juristische, legale, rechtliche Grauzone; eine ethische, moralische Grauzone; eine diplomatische, sicherheitspolitische Grauzone; eine diffuse, gefährliche, undurchsichtige Grauzone
als Akkusativobjekt: eine Grauzone aufhellen, ausleuchten, beseitigen; eine Grauzone (aus)nutzen
in Präpositionalgruppe/-objekt: in einer Grauzone agieren, operieren, praktizieren; sich in einer Grauzone befinden, bewegen, tummeln; etw. geschieht, vollzieht sich in einer Grauzone; etw. spielt sich in einer Grauzone ab
mit Genitivattribut: Grauzonen des Gesetzes, der Legalität, der Politik, des Rechts
als Genitivattribut: die Ausweitung, das Entstehen einer Grauzone
Beispiele:
Beide [Konfliktparteien] hätten
[…] grosses Geschick bewiesen, unterhalb der
Schwelle eines offenen militärischen Konflikts und in den
Grauzonen des Völkerrechts zu bleiben. [Neue Zürcher Zeitung, 19.12.2017]
Vielerorts bewegen sich [der Wohnungsvermittlungsdienst] Airbnb und seine Konkurrenten
in einer Grauzone zwischen dem Gastgewerbe und dem
Wohnungsmarkt, die nicht reguliert ist. [Süddeutsche Zeitung, 11.10.2016]
Wäre es deshalb nicht besser, Sterbehilfe zu legalisieren, um sie
aus der Grauzone zu holen? [Die Zeit, 30.01.2014 (online)]
In eine juristische Grauzone fällt auch die
Frage, ob ein Gastwirt einer ihm missliebigen Partei […] einen Raum vermieten muss. [Welt am Sonntag, 12.11.2006, Nr. 46]
Zwar müssten die betroffenen Mitarbeiter vor der Überprüfung eine
Einverständniserklärung unterzeichnen. »Eine Grauzone
gibt es dennoch, denn es lässt sich nicht in jedem Einzelfall kontrollieren,
ob der Arbeitgeber den Prüfvorgang auch wirklich korrekt
handhabt«[…]. [Berliner Zeitung, 15.11.2005]
Dabei geht es nicht um die Festlegungen, die das Viermächteabkommen
zweifelsfrei getroffen hat, sondern um jene, die in der
Grauzone der Abmachungen nicht ausbuchstabiert
worden sind und jetzt verschiedene, ja entgegengesetzte Auslegungen
erfahren. [Die Zeit, 25.10.1974, Nr. 44]