Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Greif, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Greif(e)s/Greifen · Nominativ Plural: Greife(n)
Aussprache 
eWDG

Bedeutungen

1.
Fabeltier, das mit dem Leib eines Löwen, dem Kopf eines Raubvogels, mit Flügeln und langen Krallen dargestellt wird
Beispiel:
Zwei Greife halten Wache an der Pforte [ SchillerPiccolominiIII 4]
Wappentier
Beispiel:
den Schild ziert ein goldener Greif
2.
Raubvogel, Greifvogel
Beispiel:
Nicht alle Greife vermögen selbst einen Horst zu errichten [ Natur u. Heimat1959]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Greif m. im alten Orient erdachtes Fabeltier, meist vorgestellt mit dem geflügelten Leib eines Löwen, vier Krallenfüßen und dem krummen Schnabel eines Raubvogels, ahd. grīf, grīfo (10. Jh.), mhd. grīf(e) ist eine Entlehnung aus spätlat. grȳphus, lat. grȳps, grȳpus, griech. grȳ́ps (γρύψ), das wohl mit griech. grȳpós (γρυπός) ‘mit einer Habichtsnase, krummnasig, gekrümmt’ verwandt ist. Doch wird auch Entlehnung aus einer semit. Sprache des Orients vermutet; man denkt an akkad. karūbu ‘Greif, Cherub’, das sich unter dem Einfluß von griech. grȳpós und gýps (γύψ) ‘Geier’ zu grȳ́ps entwickelt habe. Die verdeutlichende Fügung Vogel Greif begegnet zuerst im 16. Jh.

Thesaurus

Zoologie
Synonymgruppe
Greif · Greifvogel · Raubvogel
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
  • Beizjagd · Falknerei
  • Freiflugvorführung · Greifvogel-Flugschau · Greifvogelschau

Typische Verbindungen zu ›Greif‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Greif‹.

Begreifen Drachen Dynastie Fabelwesen Feder Geschlecht Herrscherhaus Herzogtum Löwe Saite Schildhalter Zeichen aufgerichtet badisch bewehrt einwärtsgekehrter geflügelt gekehrt gekrönt gewendet goldbewehrt golden goldhütend linksgewendet nah pommersch rostocker schreitend silbern widersehend

Verwendungsbeispiele für ›Greif‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ein Greif verleiht ihr Flügel, ein Affe posiert zu ihren Füßen. [o. A.: Geliftete Schönheiten. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1999]]
Da schlug sie der Greif mit seinem braunen Hakenschnabel, mit seinem im Stil der reinen männlichen Bosheit geformten Waffengesicht. [Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 118]
So finden wir Löwen, Stiere, Wildziegen, Greife und auch Tierüberfälle. [Schachermeyr, Fritz: Ursprung und Hintergrund der griechischen Geschichte. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 23081]
Zwar ist auf der Kanone ein Abbild des sagenhaften Vogels Greif zu sehen, der Name leitet sich aber wohl von dem des Erzbischofs ab. [o. A. [kk]: Feldschlange Vogel Greif. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1984]]
Zitationshilfe
„Greif“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Greif>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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