Kunstwissenschaft fantastisch gestaltete Darstellung von Tier- und Pflanzenmotiven in der Ornamentik der Renaissance und der Antike
Beispiele:
Im Dekor herrscht reiche Ornamentik auf allen Gefäßteilen, es
umrahmt als Laub‑ und Bandelwerk kleine Grotesken,
Jagdmotive und Chinoiserien. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 30878]
Dargestellt sind innerhalb einer reichen Ornamentik aus Beschlag‑
und Rollwerk sowie Grotesken seitlich die Symbole der
Evangelisten in Tondi und in der Mitte vier eher zierliche Engel mit
Lorbeerkränzen. [Dresdner Neueste Nachrichten, 18.03.2021]
Groteske (ital. grotta
»Höhle«, grottesco »wild«, »phantastisch«), 1.
neuzeitl., in ganz Europa gebräuchl. flächenfüllendes Ornament, dessen Name
schon in der Renaissance geprägt wurde, nachdem sich um 1480 Künstler in das
von Bauschutt bedeckte Goldene Haus des Nero wie in »Grotten« eingegraben
und dort die gemalte und stuckierte Wanddekoration röm. Innenräume
wiederentdeckt hatten. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 11349]
Das Bandelwerk auf dem größeren Glas ist bereits voll ausgeprägt;
sechs mit Putten geschmückte Felder des Glases werden von dem neuen Ornament
umrankt, das aus dünnen Bändern, kleinen Ranken, Kalligraphenschnörkeln und
Grotesken besteht. [Schade, Günter: Deutsches Glas. Leipzig: Koehler & Amelang 1968, S. 76]
Grotesken (ital.), die aus Tier‑, Pflanzen‑ und
andern Formen phantastisch zusammengesetzten Verzierungen, ursprünglich auf
den Trümmern der antiken Thermen und Gräber (Grotten), seit 16. Jahrh. in
der Dekorationsmalerei verwendet[…]. [Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 28734]