grüßen
Vb.
‘jmdm. mit einer Höflichkeitserweisung begegnen, eine freundliche Empfehlung übermitteln’,
ahd.
grouʒen
‘anreden, angreifen’
(9. Jh.),
mhd.
grüeʒen
‘ansprechen, anreden, besonders um herauszufordern, anzugreifen, anzutreiben, zu beunruhigen, zu züchtigen’,
asächs.
grōtian
‘anreden, fragen’,
mnd.
grȫten
‘grüßen, herausfordern’,
mnl.
nl.
groeten,
afries.
grēta,
aengl.
grētan
‘herausfordern, angreifen, grüßen’,
engl.
to greet
‘grüßen’,
anord.
grœta
‘zum Weinen bringen’
führen auf
germ.
*grōtjan
‘zum Schreien bringen’
(woraus über
‘Abschied nehmen’
die
westgerm. Bedeutungen?),
ein Kausativum zu dem ursprünglich reduplizierenden Verb
asächs.
grātan,
anord.
grāta,
schwed.
gråta,
got.
grētan
‘weinen, klagen’.
Weiteres ungewiß.
Die
germ. Verben sind wohl lautnachahmenden Ursprungs
und vergleichbar mit
(keinen Dental aufweisenden)
girren,
gurren,
grell,
Groll
(s. d.),
außergerm. mit
aind.
ghargharaḥ
‘Geknister, Gerassel’,
lat.
hirrīre
‘winselnd knurren’.
Ursprünglicher Zusammenhang,
etwa über eine Schallwurzel
ie.
*gher-,
erweitert
*ghrēd-,
ist nicht zwingend.
–
Gruß
m.
‘Worte, Gebärden der Höflichkeit bei Begegnung oder Abschied, übermitteltes Zeichen des Gedenkens, Schlußformel unter Briefen’,
mhd.
gruoʒ
‘freundliches Ansprechen, Entgegenkommen, Anreizung, Angriff, Anklage’,
aus dem Verb rückgebildet.