2.
Kochkunst aus der ungarischen Küche stammendes Fleischgericht aus Gulasch (1), das scharf angebraten, kräftig gewürzt und typischerweise mit Zwiebeln, Paprika und Gewürzen geschmort wird Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein herzhaftes, feuriges, saftiges, scharfes Gulasch
als Akkusativobjekt: Gulasch kochen, essen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Gulasch mit Nudeln
Beispiele:
Gulasch kommt von »Gulyás« = Schafhirte; für ihre langen Wanderungen schnitten ungarische Hirten früher Rind‑, Hammel‑ oder Schweinefleisch in große Würfel, die sie in einem Eisenkessel bis zum Verdampfen aller Flüssigkeit kochten; dann wurde das Fleisch in der Sonne getrocknet und auf die Reise mitgenommen. [Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang: Lexikon der populären Sprachirrtümer. Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 23]
Wer ein überfahrenes Wildschwein […] in den Kofferraum packt und es anschließend zu Gulasch verarbeitet, macht sich der Wilderei strafbar. [Der Spiegel, 16.10.2013 (online)]
Was wir unter Gulasch verstehen, heißt in Ungarn Pörkelt (= geröstet): eine deftige Angelegenheit mit Rind oder Hammel, Schwein oder Wildschwein, zuweilen auch mit Geflügel, und Paprika gehört immer dazu. [Süddeutsche Zeitung, 27.03.1996]
Tante Lene mit ihren Gulaschs überlebte ihn [Onkel Fritz] rosig, sie wurde fast 90 […]. [Zeit Magazin, 26.11.2009] ungewöhnl. Pl.
Höchste Zeit [in Salzburg] einzukehren, am besten bei Ludwig Rigaud [in das Lokal »Scio’s Specereyen«] auf einen Gulasch […]. [Berliner Zeitung, 26.11.2005] ungewöhnl. Genus
a)
allgemeiner Speise aus klein geschnittenen (fleischfreien) Zutaten, die wie ein Gulasch (2) zubereitet werden Beispiele:
Das Angebot der Supermärkte an Steaks aus Soja, vegetarischem Gulasch, fleischloser Bolognese oder rein pflanzlichen Frikadellen wächst. [Die Zeit, 14.10.2016 (online)]
Wenn ich weiß, morgen will ich ein Gulasch essen, dann koche ich es heute schon, wärme es am nächsten Morgen kurz auf und mache es dann abends heiß zum Essen. Vorher stäube ich ein bisschen Mehl drauf (ist aber kein Muss!), maximal zwei Teelöffel, und rühre es um, so kriegt das Gulasch eine sämige Soße; durch das Aufkochen bindet dann die weiche Zwiebel erst richtig (mmh, es gibt viel Soße!). […]Auf die gleiche Art kann man auch ein vegetarisches Gulasch machen: einfach mit Kartoffeln, mehligen Kartoffeln, statt Fleisch. [Der Tagesspiegel, 05.12.2004]
Ich habe den Koch entlassen, weil er unfähig war. Aus Fisch machte er Gulasch. [Bild, 04.06.1998]
Gulasch von grünen Heringen: Heringsfilet in Streifen schneiden, leicht salzen, mit Zitronensaft oder Essig beträufeln, in Mehl wenden und mit Zwiebeln in zerlassenen Speckwürfeln anbraten. [Berliner Zeitung, 05.10.1954]
b)
derb
Phrasem:
⟨
aus jmdm. Gulasch machen (= jmdn. kräftig verprügeln)⟩
Beispiel:
Schlagkräftige Schülerinnen: Ich mach gleich Gulasch aus dir [Titel] [Der Spiegel, 24.01.2006 (online)]