Guthaben, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Guthabens · Nominativ Plural: Guthaben
Aussprache
Worttrennung Gut-ha-ben
Grundformguthaben
Wortbildung
mit ›Guthaben‹ als Erstglied:
Guthabenkarte
·
mit ›Guthaben‹ als Letztglied:
Altgeldguthaben
· Auslandsguthaben · Bankguthaben · Sichtguthaben · Sparguthaben · Sparkassenguthaben · Sperrguthaben · Steuerguthaben · Zinsguthaben
eWDG
Bedeutung
etw., worauf man Anspruch hat, Forderung an jmdn., meist in der Form einer Geldsumme
Beispiele:
ein Guthaben bei der Bank, Sparkasse, im Ausland haben
du hast noch ein kleines Guthaben bei mir
alle Guthaben wurden beschlagnahmt, eingezogen, blockiert
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gut · Gut · Güte · vergüten · Vergütung · begütert · gütig · begütigen · gütlich · Gutachten · Gutdünken · Guthaben · gutheißen · gutmütig · Gutschein · gutwillig
gut Adj. ahd. (8. Jh.), mhd. guot, asächs. aengl. gōd, mnd. gōt, engl. good, mnl. goet, nl. goed, afries. god, anord. gōðr, schwed. dän. god, got. gōþs (germ. *gōda-) gehört ablautend zu der unter Gatte (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *ghadh- ‘vereinigen, eng verbunden sein, zusammenpassen’ (vgl. auch aind. gádhyaḥ ‘was man gerne festhält, was einem paßt’, aslaw. godьnъ ‘gefällig, geeignet’ sowie ahd. gigat ‘passend’). Als Ausgangsbedeutung von germ. *gōda- wird danach etwa ‘passend, geeignet’ anzusetzen sein. Das Wort zeigt, teils schon in sehr früher Zeit, eine reiche Bedeutungsentwicklung, die, von ‘passend’ ausgehend, zunächst zu ‘für einen Zweck geeignet, tauglich, brauchbar’, in spezifischer Anwendung auf Personen ‘tüchtig, geschickt’ führt. Aus dem Begriff des Geeignetseins für einen bestimmten Zweck entwickelt sich gut zum Wertbegriff im Sinne von ‘wertvoll, kostbar, hochwertig, qualitativ einwandfrei’ (bei Sachen), ‘vornehm, edel, angesehen, ehrlich’ (auf Personen oder deren Verhältnisse bezogen), ferner zum Ausdruck des Wohlgefallens, der Freude, die jemand an einer Sache oder einem Zustand hat, wird also zu ‘angenehm, bequem, vorteilhaft, erfreulich, fein, schön’. Aus ‘passend, geeignet’ entwickelt sich auch, gleichfalls schon in ältester Zeit, die Bedeutung ‘geneigt, wohlmeinend, freundlich, gefällig, gütig’; in allgemeiner ethischer Verwendung steht gut im Sinne von ‘rechtschaffen, tugendhaft, anständig’. gut wird auch zur Bezeichnung von Mengen- oder Maßangaben im Sinne von ‘richtig, ordentlich’ verwendet, woraus sich ‘reichlich, beträchtlich’ (eine gute Stunde, gute acht Tage) ergibt; schließlich kann gut als Mittel der Steigerung etwa im Sinne von ‘tüchtig, gehörig, völlig’ (ich habe gute Lust, in gutem Einvernehmen) gebraucht werden. – Gut n. ‘Besitz, Vermögen, versandfertige Ware, Ladung, Material, Stoff für einen bestimmten Arbeitsprozeß (Saat-, Steingut), größerer landwirtschaftlicher Betrieb’, ahd. guot ‘Gutes, Vermögen, Besitz’ (8. Jh.), mhd. guot, auch ‘Landgut’, asächs. aengl. gōd, anord. gott, Substantivierungen des Adjektivs. Güte f. ‘hilfreiche, großherzige Gesinnung, Nachsicht, Freundlichkeit, gute Beschaffenheit, Qualität (einer Ware)’, ahd. guotī (9. Jh.), mhd. güete, asächs. gōdi. vergüten Vb. ‘entschädigen, zurückerstatten, die Güte, Beschaffenheit verbessern’, spätmhd. vergüeten ‘entschädigen, auf Zinsen anlegen’; dazu Vergütung f. (18. Jh.). begütert Adj. ‘mit Gütern, Reichtum ausgestattet, reich, wohlhabend’ (16. Jh.). gütig Adj. ‘voller Güte, hilfreich und verzeihend’, mhd. güetec. begütigen Vb. ‘gut zureden, besänftigen, beschwichtigen’ (15. Jh.). gütlich Adj. ‘in gutem Einvernehmen, ohne Streit, friedlich’, ahd. guotlīh ‘gut, heilbringend, segensreich’ (8. Jh.), mhd. guotlich, güetlich ‘gut, gütig, freundlich’. Gutachten n. ‘ausführlich begründete Stellungnahme eines Sachverständigen’ (Anfang 16. Jh.), substantivierte Zusammenrückung aus etw. für gut achten. Gutdünken n. ‘eigenes, persönliches Ermessen’, spätmhd. guotdunken, Substantivbildung aus Verbindungen wie eʒ dunket mich guot. Guthaben n. ‘worauf man Anspruch hat, zur Verfügung stehendes (gespartes) Geld, geldliche Forderung an jmdn.’ (um 1800), Substantivierung aus etw. gut haben (heute guthaben) ‘etw. zu fordern haben’. – gutheißen Vb. ‘für gut befinden, billigen’ (16. Jh.), Zusammenrückung aus etw. gut heißen. gutmütig Adj. ‘von guter Gemütsart, nicht streitsüchtig, leicht zu beeindrucken, mitleidig’ (15. Jh.). Gutschein m. ‘Schein über ein Guthaben in Waren oder Geld’ (19. Jh.), Verdeutschung für Bon (s. d.). gutwillig Adj. ‘guten Willen zeigend, gefügig’, ahd. guotwillīg (um 1000), mhd. guotwillic.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Guthaben ·
Gutschrift ·
Haben
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Guthaben‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Guthaben‹.
Auszahlung
EZU
Freigabe
Gaddafi-Regime
Golddepot
abheben
angesammelt
angespart
aufladen
auszahlen
bilanziert
blockieren
blockiert
deponiert
einfrieren
eingefrieren
eingefroren
eingezahlt
gesperrt
konvertibel
nachrichtenlos
unterhalten
unverzinslich
verzinsen
vorausbezahlt
überobligatorisch
Verwendungsbeispiele für ›Guthaben‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Über die bestehenden Guthaben können jedoch die Inhaber weiterhin verfügen.
[Zimmermann, Hartmut (Hg.): DDR-Handbuch – I. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1985], S. 23092]
Das macht nach bisherigem Kurs ein Guthaben von rund 100.000 Toten.
[konkret, 1991]
Japan hält es gleich mit den indischen Guthaben in Japan.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1952]]
Während all der Zeit habe man Ägypten blockierte Guthaben freigegeben.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1951]]
Einer der noch umstrittenen Artikel betrifft die ehemals deutschen Guthaben in Österreich (Artikel 35).
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1949]]
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