Gymnasiast, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gymnasiasten · Nominativ Plural: Gymnasiasten
Aussprache
Worttrennung Gym-na-si-ast
GrundformGymnasium
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Gymnasium · Gymnasiast · gymnasial
Gymnasium
n.
älteste Form der bürgerlichen höheren Schule
mit besonderer Pflege der klassischen Sprachen Griechisch und Latein.
Lateinschulen im Mittelalter heißen
schola
und
studium.
Um 1500 führen Humanisten
Gymnasium
zur Bezeichnung der
über die gewöhnlichen Unterrichtsziele hinausgehenden Lateinschulen ein,
eine Bezeichnung,
die im 13./14. Jh. Universitäten,
besonders in Italien und Frankreich,
führen
(neben
studium generale
und
universitas).
Anfang des 19. Jhs. werden durch Verfügung alle Schulen
Gymnasium
genannt,
die ihre Schüler zur Hochschulreife führen,
später nur diejenigen,
die vorzugsweise den altsprachlichen Unterricht pflegen.
Zugrunde liegt die übertragene Verwendung von
griech.
gymnásion
(γυμνάσιον),
lat.
gymnasium
‘Versammlungsort der Philosophen und Sophisten’,
ursprünglich ein öffentlicher Platz,
wo die männliche Jugend,
nach griechischer Sitte unbekleidet,
Leibesübungen durchführte.
Griech.
gymnásion
ist postverbal zu
griech.
gymnázesthai
(γυμνάζεσθαι)
‘sich nackt (körperlich und geistig) üben’
gebildet, das von
griech.
gymnós
(γυμνός)
‘nackt’
ausgeht
(s.
Gymnastik
und
nackt).
–
Gymnasiast
m.
‘Schüler eines Gymnasiums’
(um 1700),
aus
nlat.
gymnasiasta
(17. Jh.).
gymnasial
Adj.
‘zum Gymnasium gehörig, am Gymnasium befindlich’
(19. Jh.),
latinisierende Ableitung von
Gymnasium,
besonders in Zusammensetzungen
(Gymnasiallehrer,
-professor).
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›Gymnasiast‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gymnasiast‹.
Anteil
Ermordung
Jahrgangsstufe
Kantonsschule
Landesschule
Oberstufe
Schillerschule
ablegen
angehend
berner
besuchen
bieler
durchlaufen
erschießen
erstechen
hochbegabt
iburger
jährig
lernen
niddaer
oberurseler
oeseder
sachsenhaus
sechzehnjährig
siebzehnjährig
unterrichten
verschonen
vilbeler
zehlendorfer
Verwendungsbeispiele für ›Gymnasiast‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Als er das zweite Mal zu sich kam, hoben ihn die Gymnasiasten gerade auf die Bank.
[Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 155]
Nur die Relegation der polnischen Gymnasiasten ging einigen zu weit.
[Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.03.1907]
Er spielt wie ein krampfhaft heiterer innerlich verzweifelt ängstlicher Gymnasiast.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1927. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1927], S. 154]
Schon als zwölfjähriger Gymnasiast bewegte er sich in marxistischen Zirkeln.
[Die Zeit, 12.03.1998, Nr. 12]
Dann gab es noch zwei viel jüngere Gymnasiasten der unteren Klassen.
[Fischer, Emil: Aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 12078]
Zitationshilfe
„Gymnasiast“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gymnasiast>.
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