Hürde
f.
‘Flechtwerk, tragbarer Zaun für Viehweiden, Gestell, der davon umschlossene Raum, Weideplatz’,
auch
(seit dem 19. Jh.)
‘Hindernis’,
ahd.
hurt
(9. Jh.),
mhd.
hurt
(Genitiv
hürde)
‘Flechtwerk aus Reisern’,
hürde
(aus den umgelauteten flektierten Kasus)
‘als Scheiterhaufen dienendes Flechtwerk’,
asächs.
hurð,
mnl.
hurde
‘Flechtwerk, Gitter’
sowie
aengl.
hyrd
‘Tür’,
(mit
l-Suffix
weitergebildet)
hyrdel,
engl.
hurdle
‘Hindernis, Gitter, Zaun, Geflecht’,
anord.
hurð,
got.
haúrds
(aus Flechtwerk bestehende)
‘Tür’
und die unter
Horde2
(s. d.)
genannten
md. nd. Entsprechungen
verbinden sich mit
aind.
káṭaḥ
‘Geflecht, Matte’,
kṛṇátti
‘dreht, spinnt’,
griech.
kýrtos
(
κύρτος),
kýrtē
(
κύρτη)
‘Fischreuse, Vogelkäfig’,
kártallos
(
κάρταλλος)
‘Korb’,
lat.
crātis
‘Flechtwerk, Hürde’
und führen auf
ie.
*kert-,
*kṛti-
‘Flechtwerk’,
eine Abstraktbildung zur Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen’,
zu der sich möglicherweise auch
(mit Nasaleinschub)
kslaw.
krętati
‘biegen’,
aruss.
krjatati
‘bewegen’,
russ.
(älter)
krjátat’
(
крятать)
‘berühren, bewegen’,
poln.
krzątać się
‘sich tummeln, sich um etw. bemühen’
sowie
(ablautend)
russ.
krutój
(
крутой)
‘steil, jäh, schroff’
stellen.