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Haar, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Haar(e)s · Nominativ Plural: Haare
Aussprache  [haːɐ̯]
formal verwandt mitbehaart
Wortbildung  mit ›Haar‹ als Erstglied: Haaransatz · Haarausfall · Haarbahn · Haarbalg · Haarband · Haarbau · Haarbesen · Haarbeutel · Haarboden · Haarbogen · Haarborste · Haarbreite · Haarbusch · Haarbürste · Haarbüschel · Haarclip · Haarcreme · Haarcrème · Haardecke · Haardutt · Haareisen · Haarentferner · Haarersatz · Haaresbreite · Haarfarbe · Haarfestiger · Haarfilz · Haarflechte · Haarflut · Haarfranse · Haarfrisur · Haarfärbemittel · Haarfärbung · Haargarn · Haargeflecht · Haargefäß · Haargel · Haarglanz · Haargummi · Haargurke · Haarkamm · Haarklammer · Haarkleid · Haarklemme · Haarknoten · Haarkosmetik · Haarkrankheit · Haarkranz · Haarkringel · Haarkrone · Haarkünstler · Haarlack · Haarling · Haarlocke · Haarmark · Haarmasche · Haarmensch · Haarmode · Haarmörtel · Haarnadel · Haarnetz · Haarpelz · Haarpfeil · Haarpflege · Haarpflegemittel · Haarpinsel · Haarpomade · Haarpracht · Haarprobe · Haarpuder · Haarputz · Haarraubwild · Haarreif · Haarriss · Haarröhrchen · Haarschaf · Haarschaft · Haarschere · Haarschleife · Haarschmuck · Haarschnecke · Haarschneidemaschine · Haarschneider · Haarschnitt · Haarschopf · Haarschuppe · Haarschwund · Haarseite · Haarsieb · Haarspalter · Haarspalterei · Haarspange · Haarspitze · Haarspray · Haarstern · Haarstoppel · Haarstrang · Haarstrich · Haarsträhne · Haarteil · Haartolle · Haartour · Haartracht · Haartransplantation · Haartrockner · Haarturm · Haartönung · Haarverpflanzung · Haarwachs · Haarwasser · Haarwechsel · Haarwelle · Haarwerk · Haarwickel · Haarwild · Haarwirbel · Haarwuchs · Haarwurzel · Haarzelle · Haarzopf · Haarzottel · Haarzwiebel · Haaröl · Härchen · Härlein · haarbreit · haardünn · haarfein · haargenau · haarig · haarklein · haarlos · haarscharf · haarsträubend · haarähnlich · hären
 ·  mit ›Haar‹ als Letztglied: Abfallhaar · Achselhaar · Balghaar · Barthaar · Blondhaar · Borstenhaar · Braunhaar · Brennhaar · Brusthaar · Bürstenhaar · Dachshaar · Deckhaar · Drahthaar · Eigenhaar · Engelhaar · Engelshaar · Flachshaar · Flaumhaar · Flughaar · Frauenhaar · Goldhaar · Grannenhaar · Grauhaar · Greisenhaar · Hafthaar · Haupthaar · Hundehaar · Kamelhaar · Katzenhaar · Kopfhaar · Kraushaar · Kunsthaar · Kurzhaar · Körperhaar · Langhaar · Leithaar · Lockenhaar · Nackenhaar · Nasenhaar · Oberhaar · Pferdehaar · Pflanzenhaar · Problemhaar · Rinderhaar · Ringelhaar · Rosshaar · Rückenhaar · Schamhaar · Schläfenhaar · Schnurrbarthaar · Schnurrhaar · Seidenhaar · Silberhaar · Sinneshaar · Sinushaar · Sommerhaar · Stichelhaar · Stirnhaar · Stockhaar · Stoppelhaar · Strubbelhaar · Tasthaar · Tierhaar · Unterhaar · Wimperhaar · Wimpernhaar · Wollhaar · Wurzelhaar · Wuschelhaar · Zottelhaar · Zweithaar
 ·  mit ›Haar‹ als Binnenglied: Echthaarperücke · Langhaarfrisur · Rauhaardackel · langhaarig
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
fadenförmiges, biegsames, elastisches Gebilde aus Keratin, das in der Oberhaut von Mensch und Säugetier wurzelt
Beispiele:
ein Haar durch das Mikroskop betrachtenWDG
jmdm. ein Haar vom Kleid nehmenWDG
sich [Dativ] viele Haare auskämmenWDG
sich [Dativ] ein graues Haar ausreißenWDG
einige Haare gucken unter der Mütze hervor, hängen ins GesichtWDG
Es sprach […] viel dafür, dass es sich bei der Leiche um den Vermissten handelte. Polizisten bitten in vergleichbaren Fällen für einen DNA‑Abgleich schon frühzeitig in Familien um Zigarettenstummel, Haare oder ein Stück eines Fingernagels. [Südkurier, 11.03.2023]
Aus den Haaren der Schwänze [von Zobeln] werden […] traditionell feine Malerpinsel gefertigt. [Wikipedia: Zobelfell, 07.08.2023, aufgerufen am 06.11.2023]
Die Haare des Schmalzmannes, wie der Dachs auch genannt wird, werden auch heute noch für hochwertige Rasierpinsel genutzt, das Dachsfett als Grundlage für Salben. [Neue Osnabrücker Zeitung, 02.11.2012]
Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 50 Mikrometer, die feinsten Strukturen auf einem Chip sind heute bis zu tausendmal kleiner, ein Staubkorn im Mikrometerumfang wirkt da wie ein Felsblock und kann entsprechende Schäden anrichten. [Der Bund, 27.05.2010]
Sie schwärmt: »Er ist so lieb, ein richtiger Kuschelbär. Sagt mir auch, wo es langgeht.« Sein Äußeres findet Sharon anziehend: Bauch, Haare auf den Schultern, Pausbacken. [Bild, 25.08.1997]
allgemeinerAllergiker sollten ein Notfallset mitnehmen. Denn wie bei Insektenstichen könne man auch auf die Haare von Spinnen oder Raupen allergisch reagieren. [Landshuter Zeitung, 19.07.2022]
a)
bildlich WDG
Beispiele:
jmds. Leben, das Gelingen hängt an einem Haar (= sehr gefährdet sein)
umgangssprachlichmehr Schulden als Haare auf dem Kopf haben (= sehr viele Schulden haben)
darüber, deswegen brauchst du dir kein graues Haar, keine grauen Haare wachsen zu lassen (= darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, dich nicht zu grämen)
darüber könnte, kann man graue Haare kriegen (= das macht einem großen Kummer)
b)
Phrasem:
(bis) auf ein, aufs Haar (= sehr genau)
Beispiele:
die Zwillinge gleichen sich aufs HaarWDG
Ihre [der Bandmitglieder] Ähnlichkeit mit den Beatles ist enorm, vom Pilzkopf bis zum feinen Zwirn ähneln sie ihren legendären Vorbildern fast bis aufs Haar. [Südkurier, 17.10.2022]
[…]Keiner gleicht dem anderen bis aufs Haar. Sogar Zwillinge unterscheiden sich, wenn auch nur in Kleinigkeiten[…]. [Mittelbayerische, 16.09.2022]
Sein Schreien gleicht »auf ein Haar dem natürlichen Brüllen des Stieres«. [Hamburger Abendblatt, 04.02.2006]
Es gleicht fast aufs Haar einem Ende der dreißiger Jahre bei Mäusen entdeckten Virus. [Die Zeit, 19.08.1999]
Eure Weise lobt die Welt, weil sie nicht hinter Eure Schliche zu sehen vermag, meine Weise zu nehmen aber verurteilt sie, und doch bleibt sich die Sache auf ein Haar gleich. [Die Zeit, 18.08.1972]
2.
(Gesamtheit der) Behaarung einer bestimmten Partie¹ (2) des Körpers, z. B. Kopfhaar, Barthaar
Grammatik: meist im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: blondes, hellblondes, mittelblondes, goldenes, blondiertes, brünettes, kastanienbraunes, pechschwarzes, rotbraunes, rötliches, silbernes, graumeliertes, (schnee)weißes Haar; gegeltes, zurückgegeltes, glänzendes, seidiges, halblanges, hüftlanges, mittellanges, schulterlanges, feines, gelocktes, lockiges, weiches, welliges, wallendes, dichtes, lichtes, spärliches, toupiertes Haar; frisiertes, gebundenes, geflochtenes, gekämmtes, gewelltes, kurzgeschorenes, kurzgeschnittenes, wehendes, ungekämmtes, fliegendes, strähniges, strubbeliges, struppiges, verfilztes, verwuscheltes, wildes, zerzaustes, zotteliges Haar
als Akkusativobjekt: die Haare waschen, abrasieren, abschneiden, schneiden, frisieren, färben, glätten, kämmen, binden, flechten, hochstecken, föhnen, zerzausen
in Präpositionalgruppe/-objekt: [jmdm., sich] durchs, durch das Haar fahren, streichen
Beispiele:
eine Puppe mit echtem HaarWDG
sie trägt ihr Haar lang, kurz, offen, in einem Knoten, (in der Mitte) gescheiteltWDG
ich lasse (mir) das Haar, die Haare wachsenWDG
mein Haar wächst (nach), bricht (ab)WDG
meine Haare fallen aus, gehen aus, werden dünnWDG
umgangssprachlich(jmdm., sich) das Haar, die Haare machenWDG
Du kannst […] Bartöl und Balsam verwenden, um das Haar (= Barthaar) weich zu halten und Juckreiz oder Hautirritationen zu reduzieren. [Bart: Dein Bart wird es lieben, 2023, aufgerufen am 30.08.2023]
Wenn du dein Körperhaar am liebsten ganz natürlich belässt, kannst du ihr mit diesem Pflegeöl mehr Glätte und Glanz verleihen. […] Es pflegt das Haar im Intimbereich oder unter den Armen und sorgt für ein erfrischtes Gefühl und Aussehen. [Pflegeöl, 2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Seit dem Herbst 2022 finden im Iran die größten Proteste seit der Islamischen Revolution am 11. Februar 1979 statt – ausgelöst vom Tod der 22‑jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam, die von der iranischen Sittenpolizei verhaftet worden war, weil sie ihr Haar nicht richtig bedeckt hatte. [Saarbrücker Zeitung, 09.02.2023]
Der bullige Hüne ist Anfang vierzig, wirkt aber mit seinem zerfurchten Gesicht und den kurzgeschorenen Haaren älter. [Neue Zürcher Zeitung, 17.11.2020]
Sie zeigte sich gern in traditioneller Tracht; die Frisur hochgesteckt und Blumen im Haar. [Neue Westfälische, 16.05.2019]
Als Sonja vor einigen Jahren das erste Mal in der Fleischerei eingekauft hatte, war ihr aschblondes Haar zu einem Zopf gebunden, so wie ihn auch Männer tragen. [Die Welt, 01.08.2018]
Junge Wilde … […] Ich stelle mir eine Horde junger Männer vor, Haare im Wind, Zorn in den Fäusten, Rebellion im Herzen. [Der Tagesspiegel, 09.04.2011]
Strähnig trägt er das schulterlange Haar, fusselig ist sein Bart. [Die Zeit, 29.10.1998]
3.
Fell, Wolle bzw. (Gesamtheit der) Körperbehaarung von Säugetieren
Beispiele:
Das Haar von Kamelen und Dromedaren kann mit Hitze und Feuchtigkeit besonders gut umgehen. Das kann man sich bei der Wahl der Bettwaren zunutze machen. [Mit Naturbetten zum besseren Schlaf, 2021, aufgerufen am 29.08.2023]
Für eine einzige [Rosshaar-]Matratze benötigt er das Haar von circa 43 Pferden. [Berliner Morgenpost, 04.10.2023]
An den Rippen, an den Flanken und an den Läufen trägt ein afghanischer Windhund langes seidiges Haar. [Badische Zeitung, 05.06.2012]
Ein Yorkshire‑ Terrier bekommt von Eliane H[…], Besitzerin des Hundesalons Bamba in Luzern, auch mal einen frechen Pony oder ein Mäschli ins Haar. [Luzerner Zeitung, 19.02.2010]
Vom Kameel giebt es übrigens 2 Arten, das Trampelthier und das Dromedar, wovon das erstere sich besonders durch seine 2 Fetthöcker auszeichnet, größer und stärker als das Dromedar ist, und verschiedene Farbe von dunkelbraun bis weißlich hat, besser in feuchten Gegenden zu gebrauchen ist und periodisch sein wolliges, sehr dichtes Haar fast gänzlich verliert. [Cannabich, Johann Günther Friedrich: Hülfsbuch beim Unterrichte in der Geographie. Bd. 2. Eisleben 1837]
4.
Botanik haarähnliches Gebilde an einer Pflanze, das vor allem die Blätter, den Stängel o. Ä. bedeckt
Beispiele:
Die Pflanze [Ambrosia] ähnelt zunächst dem Kraut von Möhren, später dem Beifuß. Ihre Blätter sind gefiedert, der Stängel trägt Haare und ist oft rötlich. [Allgemeine Zeitung, 08.07.2016]
Die […] Blätter sind seidig behaart, ideal für die vom Aussterben bedrohte Wollbiene, die die Haare als Nistmaterial verwendet. [Hamburger Abendblatt, 06.06.2023]
Sie [fleischfressende Pflanzen] haben besondere Vorrichtungen zum Anlocken von Insekten und anderen kleinen Tieren. Das können klebrige Überzüge oder Haare sein wie beim Sonnentau oder der Venusfliegenfalle. [Schweriner Volkszeitung, 09.10.2010]
Über ihre Blätter verlieren Pflanzen ständig große Mengen Wasser. Die Blatthaare der Ackerschmalwand können diesen Verlust vermindern[…]. Die feinen Haare dieser Pflanze halten eine feine Grenzschicht aus Luft auf der Blattoberfläche fest, die die Verdunstung bremst. [Saarbrücker Zeitung, 14.03.2007]
Die Laubblätter und der Stängel der Brennnessel sind mit borstenartigen Haaren und mit Brennhaaren besetzt. [Leipziger Volkszeitung, 16.09.2004]
Mittlerweile gibt es sogar unter den Kiwis »Glatzköpfe«, speziell für empfindliche Leute gezüchtete Früchte ganz ohne jedes Haar. [Saarbrücker Zeitung, 22.11.2000]

letzte Änderung:

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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Haar · haaren · haarig · haarscharf · Haarspalterei
Haar n. beim Menschen und bei den meisten Säugetieren auf der Haut wachsendes fadenförmiges, biegsames Horngebilde, Gesamtheit der Haare auf dem Kopf des Menschen, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. hār, mnl. haer, nl. haar, aengl. hǣr, hēr, engl. hair, anord. hār, schwed. hår (germ. *hēra-), Herkunft ungewiß. Man versucht, die germ. Formen als dehnstufige Bildungen mit lit. šerỹs ‘Borste, (Tier)haar’, aruss. sьrstь, serestь ‘Wollstoff’, russ. šerst’ (шерсть) ‘Wolle’ zu verbinden und an die Wurzel ie. *k̑er(s)- ‘Borste, steifes Haar; starren, rauh und kratzig sein’ anzuschließen. – haaren Vb. ‘Haare verlieren’, frühnhd. haren ‘die Haare ausraufen’ (Anfang 16. Jh.). haarig Adj. ‘behaart’, älter auch (da starker Haarwuchs als Zeichen der Kraft und Stärke gilt) ‘stark, kräftig, ungeheuerlich, Kraft erfordernd’ (15. Jh.). haarscharf Adj. ‘sehr scharf, genau’ (18. Jh.). Haarspalterei f. ‘Spitzfindigkeit’ (19. Jh.); vgl. in vier teil ein härlin spalten (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Haar · Haare · Haarpracht · Haarschopf · Haartracht · Haupthaar · Kopfbehaarung · Kopfhaar · Mähne · Schopf  ●  Fell ugs. · Matte ugs. · Pelz ugs. · Wolle ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Feenhaar · dünnes Haar · feines Haar
  • Biquoquet · Witwenspitze · spitzer Haaransatz
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Haar‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Haar‹.

Zitationshilfe
„Haar“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Haar>.

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Wortverlaufskurve

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