Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Hai, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hai(e)s · Nominativ Plural: Haie
Aussprache  [haɪ̯]
Wortbildung  mit ›Hai‹ als Erstglied: Haifisch  ·  mit ›Hai‹ als Letztglied: Ammenhai · Blauhai · Dornhai · Eishai · Hammerhai · Heringshai · Katzenhai · Menschenhai · Nasenhai · Riesenhai · Stachelhai · Stierkopfhai · Tigerhai
 ·  mit ›Hai‹ als Grundform: -hai
Herkunft aus gleichbedeutend haainl
eWDG

Bedeutungen

1.
in warmen Meeren lebender, gefährlicher, äußerst gefräßiger, großer Raubfisch mit langgestrecktem Oberkiefer und weit zurückliegendem Maul mit scharfem Gebiss, unsymmetrischem, in der oberen Hälfte sichelförmig verlängertem Schwanz und einem mit zahnähnlichen Schuppen bedeckten Körper
Beispiele:
Haie folgten dem Schiff, dem Heringszug
die Schiffbrüchigen wurden von Haien angegriffen
2.
übertragen profitgieriger und rücksichtsloser Unternehmer
Beispiel:
Ihr [der kleinen Geschäfte] Ruin werden dann nicht nur die großen Haie, sondern auch die Mieterhöhungen sein [ Tageszeitung1964]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Hai · Haifisch
Hai m. Die für die Angehörigen einer Ordnung der Knorpelfische gebrauchte Bezeichnung (anfangs auch Hay, Haye und häufig schwach flektierend) findet sich seit der 1. Häfte des 17. Jhs., zunächst vor allem in Reisebeschreibungen. Sie ist (wie schwed. haj) eine Entlehnung von nl. haai, mnl. hay, das seinerseits dem Nord. entstammt, vgl. anord. (mit nasaliertem Vokal) hār, isl. hár ‘Ruderpflock, Dolle, Hai’. Das vorauszusetzende, im Ablautverhältnis zu (nicht nasaliertem) got. hōha ‘Pflug’ (eigentlich ‘Hakenpflug’), ahd. huochilī(n) ‘kleiner Pflug’ (10. Jh.) stehende germ. *hanh- verbindet sich mit aind. śaṅkúḥ ‘spitzer Pflock, Holznagel’, auch Bezeichnung eines Wassertieres (also bereits in der für das Anord. gleichfalls bezeugten, wohl auf Ähnlichkeit der Gestalt beruhenden Doppelbedeutung), kymr. cainc ‘Ast’, air. (mit t-Suffix) cēcht ‘Pflug(schar)’, aslaw. sǫkъ ‘Splitter’, sǫčьcь ‘Splitter, Span’, russ. suk (сук) ‘Ast, Knorren’ sowie nasallosem lit. šakà ‘Ast, Zweig’ und führt mit diesen wohl auf einen Wurzelansatz ie. *k̑ā̌k-, nasaliert *k̑ank- ‘Ast, Zweig, Pflock’, wobei die meisten der zitierten Formen in der Wurzelsilbe auch auf ablautendes o bzw. ō zurückgehen können. In verdeutlichender Zusammensetzung Haifisch m. (18. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Hai · Haifisch
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Drescherhai · Fuchshai
  • Grauhai · Grundhai · Menschenhai · Requiemhai
  • Grauhai · Kammzähnerhai
  • Eishai · Grönlandhai
  • Menschenhai · Weißhai  ●  Great White engl. · Weißer Hai Hauptform · Carcharodon carcharias fachspr., lat., griechisch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Hai‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hai‹.

Angriff Attacke Bullenhai Delfin Film Großstadt Haut Krokodil Maul Qualle Rochen Schwertwal Thunfisch Wal Zahn bodenbewohnend eingelegt fermentiert gefräßig hungrig kölner lebendgebärend menschenfressend mittelgroß squalomorphen weisse weissen weisser weiß weiße

Verwendungsbeispiele für ›Hai‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nach sechs Tagen vergeblichen Suchens näherte ich mich einem Hai. [Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 126]
Aber er hinkt: Haie leben nicht in der Gruppe, und wenn sie sich attackieren, dann tun sie es offen. [Die Zeit, 09.09.2013, Nr. 36]
Danach verpassten es die Haie zunächst, ihre Überlegenheit zu weiteren Toren zu nutzen. [Die Zeit, 25.01.2013 (online)]
Bei dem Tier habe es sich um einen vier bis fünf Meter langen Weißen Hai gehandelt. [Die Zeit, 14.07.2012 (online)]
Gelegentlich schaut ein Hai vorbei, ob es noch was zu fressen gibt, und zieht frustriert davon. [Die Zeit, 29.03.2010, Nr. 13]
Zitationshilfe
„Hai“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hai>.

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