Hai
m.
Die für die Angehörigen einer Ordnung der Knorpelfische gebrauchte Bezeichnung
(anfangs auch
Hay,
Haye
und häufig schwach flektierend)
findet sich seit der 1. Häfte des 17. Jhs.,
zunächst vor allem in Reisebeschreibungen.
Sie ist
(wie
schwed.
haj)
eine Entlehnung von
nl.
haai,
mnl.
hay,
das seinerseits dem
Nord. entstammt,
vgl.
anord.
(mit nasaliertem Vokal)
hār,
isl.
hár
‘Ruderpflock, Dolle, Hai’.
Das vorauszusetzende,
im Ablautverhältnis zu
(nicht nasaliertem)
got.
hōha
‘Pflug’
(eigentlich
‘Hakenpflug’),
ahd.
huochilī(n)
‘kleiner Pflug’
(10. Jh.)
stehende
germ.
*hanh-
verbindet sich mit
aind.
śaṅkúḥ
‘spitzer Pflock, Holznagel’,
auch Bezeichnung eines Wassertieres
(also bereits in der für das
Anord. gleichfalls bezeugten,
wohl auf Ähnlichkeit der Gestalt beruhenden Doppelbedeutung),
kymr.
cainc
‘Ast’,
air.
(mit
t-Suffix)
cēcht
‘Pflug(schar)’,
aslaw.
sǫkъ
‘Splitter’,
sǫčьcь
‘Splitter, Span’,
russ.
suk
(
сук)
‘Ast, Knorren’
sowie nasallosem
lit.
šakà
‘Ast, Zweig’
und führt mit diesen wohl auf einen Wurzelansatz
ie.
*k̑ā̌k-,
nasaliert
*k̑ank-
‘Ast, Zweig, Pflock’,
wobei die meisten der zitierten Formen
in der Wurzelsilbe auch auf ablautendes
o
bzw.
ō
zurückgehen können.
In verdeutlichender Zusammensetzung
Haifisch
m.
(18. Jh.).