dichterisch Wäldchen
Hain, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hain(e)s · Nominativ Plural: Haine
Aussprache
Wortbildung
mit ›Hain‹ als Erstglied:
Hainblume
·
Hainbuche
·
Hainbund
·
hainartig
· mit ›Hain‹ als Letztglied: Bananenhain · Birkenhain · Buchenhain · Ehrenhain · Eichenhain · Fichtenhain · Olivenhain · Opferhain · Palmenhain · Rosenhain · Urnenhain · Zitronenhain · Zypressenhain
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eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Hain · Hainbuche · Hagebuche
Hain
m.
‘kleiner Wald, Park’.
Zu
ahd.
(8. Jh.),
asächs.
hagan
‘Dornstrauch’,
mhd.
hagen
‘Dornbusch, Einfriedung, Verhau, umfriedeter Ort’,
mnd.
hāgen
‘Hecke, Dornbusch, Gehölz, umfriedetes Gelände, Kolonistendorf’
(eng verwandt mit
Hag,
s. d.)
entsteht im Spätmhd. die kontrahierte Form
md.
hain
(14. Jh.),
die bis heute als
-hain
(entsprechend
-hag,
-hagen)
vor allem in omd. Ortsnamen fortlebt.
Durch
Luthers
Sprachgebrauch
(‘Wäldchen’,
auch
‘einem heidnischen Gott geweihter Wald’)
findet
Hain
im 16./17. Jh.
eine gewisse Verbreitung,
wird aber erst in der Mitte des 18. Jhs.
(Klopstock)
als dichterischer Ausdruck allgemein bekannt;
vgl.
Göttinger Hain
(1772),
Bezeichnung für einen Freundeskreis junger Dichter,
später
(1804)
von
Voß
Hainbund
genannt.
Hainbuche
f.
‘Weißbuche’.
Der seit alters häufig als Hecke angepflanzte,
buchenähnliche, aber zu den Birkengewächsen gehörende Laubbaum
heißt
ahd.
haganbuohha
(9. Jh.),
mhd.
hagenbuoche,
mnd.
hāgebȫke,
nl.
haagbeuk.
Aus
mhd.
hagenbuoche
entwickelt sich im 15. Jh. durch Kontraktion
die md. Form
Hainbuche,
die sich in der nhd. Literatursprache gegenüber
Hagebuche
f.
durchsetzt.
Auf dem zugehörigen Adjektiv
mhd.
hagenbüechīn
beruht das noch in übertragener Verwendung geläufige
nhd.
hanebüchen
(s. d.).
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›Hain‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hain‹.
Verwendungsbeispiele für ›Hain‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Fast nie fehlt der umgebende Hain von mächtigen alten Bäumen.
[Gundert, Wilhelm: Schintoismus. In: Kern, Maximilian (Hg.) Das Licht des Ostens, Stuttgart: Union Deutsche Verlagsges. 1922, S. 907]
Ein aufgesprengter Wind aus dem Hain griff über uns her und drückte mit blähendem Zorn.
[Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 295]
Der ganze Hain, der sich durch das Tal erstreckte, war ein Kirschenhain.
[Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 166]
Nur ein verwitterter Stein mit verschnörkelter Inschrift steht im romantischen Hain, keine Statue.
[Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 306]
Denn da hatte sich die Feuchtigkeit seit vielen tausend Frühlingen bei jeder Schneeschmelze angesammelt und es waren kleine Haine entstanden.
[Heyking, Elisabeth von: Tschun. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1914], S. 8485]
Zitationshilfe
„Hain“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hain>.
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