das Festhalten, Stützen oder Befestigtsein; etw. zum Festhalten, Stützen, Befestigen
Grammatik: nur im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein fester Halt
als Akkusativobjekt: Halt suchen, finden, bieten, geben, verleihen; den, seinen Halt verlieren
Beispiele:
er suchte Halt am Geländer, an der WandWDG
den festen Halt unter den Füßen verlierenWDG
der Stützverband gab dem Gelenk HaltWDG
in diesen Sandalen hat der Fuß nicht genug HaltWDG
der Bücherstoß hat keinen Halt (= wird umfallen)WDG
Busfahrgäste müssen damit rechnen, dass ein Bus ruckartig anhält
oder anfährt
und
selbst für sicheren Halt sorgen. [Süddeutsche Zeitung, 11.01.2003]
Implantate sind ein Stück Lebensqualität und sorgen für stabilen
Halt und ein Kaugefühl wie auf eigenen Zähnen,
sie ermöglichen ein festes Zubeißen und ein unbeschwertes Lachen. [Ästhetische Zahnheilkunde, 15.09.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Unkontrollierte Flugbewegungen im Auto sind unerwünscht, da
gefährlich: Daher sollte man, wenn man allein fährt, nichts ungesichert auf
dem Beifahrersitz ablegen. […] Er
[ein für Autofahrten konzeptionierter Reisekoffer] kann in geöffnetem Zustand mit dem
Beifahrer‑Sicherheitsgurt festgezurrt werden und bietet in seinen
unterteilten Höhlungen mit Antirutschbelag sicheren
Halt für alles, was gegebenenfalls auch während
der Fahrt zur Hand sein soll. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.1994]
Auf Deck empfiehlt es sich, immer gegen den Neigungswinkel anzulaufen
und beim Überholen (= starke Neigung, Seitenlage) des
Schiffes festen Halt zu suchen. [Die Zeit, 15.09.1978]
Die beiden Bergsteiger gingen wie in Watte. Sie griffen nach einem
Halt, der nicht da war und lachten, wenn sie ins
Leere griffen, weil sie die Überlegung verloren hatten, daß dieser Griff ins
Leere ihr Ende bedeuten könnte. Der Blick war nicht mehr klar[…]. Es war
der Traumzustand, mit dem der Höhentod beginnt. [Der Spiegel, 10.12.1952]
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übertragen etw., dass jmdm. Sicherheit, Selbstvertrauen, Standhaftigkeit o. Ä. verleiht; Person, die jmdm. Unterstützung, Rückhalt, Beistand gewährt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein innerer, seelischer, moralischer, emotionaler Halt
als Akkusativobjekt: Halt brauchen, gewähren, vermitteln
in Koordination: Halt und Haltung, Orientierung, Sinn, Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, Trost
Beispiele:
Bei der Diakonie fand er einen Rettungsanker: Arbeit,
Halt und wieder einen Platz im Leben. [Thüringer Allgemeine, 09.04.2016]
Seine Tochter […] und ihre
Familie im gleichen Haus gaben ihm Halt und waren
ihm in den letzten Jahren eine wichtige Stütze. Das schätzte er sehr,
und so fühlte er sich wohl zu Hause. [Bote der Urschweiz, 20.04.2022]
Als Tageseltern habt ihr Kinder von Gastarbeitern aus Spanien und
Italien bei euch aufgenommen. Über 17 Jahre wart ihr
Halt und Stütze für diese Kinder, denen ihr
Liebe und Zuneigung geschenkt und die ihr auch liebgewonnen
habt. [Bote der Urschweiz, 19.05.2021]
Der Bahnhof ist nach wie vor in jeder Stadt ein besonderer
Anziehungspunkt: Berufspendler, Geschäftsreisende, Schüler und auch
Menschen ohne festen Halt im Leben sind Tag für
Tag an diesem Ort und gehören auch zu unseren Besuchern. [Rhein-Zeitung, 15.07.2013]
Sam verzweifelt an der Haltlosigkeit des Vaters und der
Ruhelosigkeit seiner Mutter, die es beide nicht geschafft haben, aus den
Freiheiten ihrer Jugend einen Weg in eine Form der Stabilität zu finden.
[…] So bleibt die Moral ein letzter
Halt in einem Labyrinth, in dem man sich
zwischen hohler Rebellion und rückwärtsgewandter Popkultur, bürgerlicher
Heuchelei und subkultureller Haltlosigkeit verirrt. [Süddeutsche Zeitung, 19.03.2008]