Musik siehe auch Harmonik
a)
Teilgebiet der Musikwissenschaft, das sich mit den harmonischen Verbindungen von Tönen und Akkorden im musikalischen Satz (6 b) befasst
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: klassische, moderne, praktische, theoretische, traditionelle Harmonielehre
in Koordination: Harmonielehre und Kontrapunkt
als Akkusativobjekt: Harmonielehre studieren, unterrichten
Beispiele:
Natürlich soll man erst mal etwas lernen, Kontrapunkt,
Kompositions‑ und Harmonielehre, aber dann fängt
der Spaß [für den Jazzmusiker] doch erst
an. [Süddeutsche Zeitung, 03.09.2013]
Über die Gretchenfrage, was genau eigentlich in einem Song eine
»harmonische Überraschung« ist, lässt sich auf künstlerischer Ebene
vermutlich nicht nur unter Musikwissenschaftlern eine gute Weile heftig
streiten. […]
[Es] spielt eine Rolle, inwieweit –
entsprechend der Harmonielehre – ein Akkord im
Songzusammenhang gewöhnlich oder eben eher ungewöhnlich
erscheint. [Süddeutsche Zeitung, 31.08.2017]
Im VHS‑Kurs »Klassische Harmonielehre«
lernen die Teilnehmer anhand leicht verständlicher Hörbeispiele,
Intervalle und Akkorde zu unterscheiden und werden so […] an die
Harmonielehre herangeführt. [Landshuter Zeitung, 16.12.2016]
Dass sie eine abgeschlossene Ausbildung am Konservatorium Tiflis
habe, wo sie auch Klavier, Tonsatz und
Harmonielehre studierte, helfe ihr sehr, sagt
die Sängerin[.] [Der Standard, 04.03.2008]
Das Stück des 1903 geborenen Komponisten [Percy Whitlock] orientiert sich primär an der
traditionellen Harmonielehre und zeichnet sich
durch reizvolle Verwendung von einzelnen Dissonanztönen aus. [Frankfurter Rundschau, 27.04.2000]
b)
von einem Komponisten aufgestellte Theorie, die sich mit den harmonischen Verbindungen von Tönen und Akkorden (seiner Musik) befasst
Beispiele:
Dass es sich beim französischen Komponisten [und Bach-Zeitgenossen Jean-Philippe] Rameau um den
Begründer der Harmonielehre handelt, mag manchem
bewusst gewesen sein. [Südkurier, 10.10.2006]
Ähnlich wie [Arnold] Schönberg oder
[Alexander Nikolajewitsch] Skrjabin
rüttelte [Ferruccio] Busoni an den
Grundfesten der klassischen Harmonielehre
[…]. Das Klavierstück ist laut Busoni »senza
tonalita«, also »ohne Tonalität« geschrieben. Es gibt in der ganzen
Partitur keinerlei Taktstriche, der Vortrag soll improvisationsartig und
schwebend klingen. [Mixtape No. 5 »Im Zweifel alles. Oder nichts?«, 16.07.2016, aufgerufen am 01.09.2020]
Die Zwölftonmusik (Zwölftontechnik oder Dodekaphonie) ist der
Sammelbegriff für Kompositionsweisen, die nicht mehr den Regeln der
Harmonielehre gehorchen, sondern ein
Bezugssystem bilden, in dem alle Töne gleichberechtigt sind. [»Menschen-Kultur« heißt »Moderne des Höheren Lebens«, 22.04.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
c)
von einem Musikwissenschaftler aufgestellte Theorie, die sich mit den harmonischen Verbindungen von Tönen und Akkorden befasst
Beispiel:
Mit seiner Theorie der »Funktionen« schuf
[Musiktheoretiker Hugo] Riemann die
Grundlage der heutigen Harmonielehre. [Leipziger Volkszeitung, 10.01.2013]