Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Haubitze, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Haubitze · Nominativ Plural: Haubitzen
Aussprache  [haʊ̯ˈbɪʦə]
Worttrennung Hau-bit-ze
Wortbildung  mit ›Haubitze‹ als Letztglied: Feldhaubitze · Panzerhaubitze · Strandhaubitze
Herkunft aus haufnicěatschech (houfnicetschech) ‘Geschütz für unterschiedlich große Granatkugeln’ < hūfatschech, haufatschech (houftschech) ‘Haufen, Schar’ < hūfemhd (Haufen)
eWDG und ZDL

Bedeutung

Haubitze mit indirektem Feuer
Haubitze mit indirektem Feuer
(Branden P. O’Brien, CC0)
Militär Geschütz der Rohrartillerie, das Geschosse wie eine Kanone (1) in flacher oder wie ein Mörser (2) in steiler Flugbahn verschießt¹
Beispiele:
eine Haubitze in Stellung bringen, laden, abfeuernWDG
mit der Haubitze Unterstände beschießenWDG
Da mit dem 155‑Millimeter‑Geschütz Ziele bekämpft werden können, die bis zu 30 Kilometer entfernt sind, wäre die Haubitze für die Ukraine [im Verteidigungskrieg gegen Russland] ein deutlicher Gewinn. [Südkurier, 14.04.2022]
Neben Raketenwerfern, Langrohrkanonen und Mörsern gehören Haubitzen zu den vier Artilleriewaffen, die bis heute eingesetzt werden. Entweder sind sie auf Selbstfahrlafetten oder Panzern montiert oder werden von Lastwagen gezogen; dann sind sie auch mit Hubschraubern verlegbar. Während Kanonen das Geschoss direkt aufs Ziel feuern und Mörser für Steilfeuer eingesetzt werden (bei dem die Granate einer bogenförmigen Flugbahn folgt), kann eine Haubitze sowohl direkt attackieren als auch indirekt mit einer bogenförmigen Flugbahn der Munition. [Süddeutsche Zeitung, 28.01.2022]
Britische Militärexperten schätzen, dass die Armee mehr als 800 Panzer, Hunderte Schützenpanzer und über 1800 Haubitzen und Raketenwerfer einsatzbereit hat. [Rhein-Zeitung, 07.12.2021]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Haubitze f. Geschütz mittleren oder schwereren Kalibers, bei dem die Menge der Treibladung verschieden groß gewählt werden kann, omd. huffnitze, hauffenicz (1. Hälfte 15. Jh.), entlehnt zur Zeit der Hussitenkriege (1419 bis 1436) aus atschech. haufnicě ‘Geschütz für unterschiedlich große Granatkugeln’ (tschech. houfnice), zuvor ‘hölzerne Steinschleuder, Wurfmaschine’ (für Kriegszwecke), eine Ableitung von einem zu atschech. hūf, hauf (tschech. houf) ‘Haufen, Schar’ (aus mhd. hūfe, s. Haufen) gebildeten Adjektiv, daher eigentlich ‘Gerät, das viele Kugeln gleichzeitig schleudert’. In heutiger Lautung und Schreibweise seit etwa 1700. Vgl. Bellmann Slavoteutonica (1971) 276 f.

Typische Verbindungen zu ›Haubitze‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Haubitze‹.

Zitationshilfe
„Haubitze“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Haubitze>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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