Hebamme, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Hebamme · Nominativ Plural: Hebammen
Aussprache [ˈheːpʔamə] · [ˈheːbamə]
Worttrennung Heb-am-me
Wortbildung
mit ›Hebamme‹ als Erstglied:
Hebammentasche
eWDG und ZDL
Bedeutung
Person, die vor, während und nach der Geburt Schwangere bzw. Neugeborene pflegerisch betreut Berufsbezeichnung
Bis 2019 wurden männliche Hebammen in Deutschland Entbindungspfleger genannt.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine examinierte, erfahrene Hebamme; freiberufliche, freipraktizierende, freischaffende, angestellte, festangestellte Hebammen
als Aktivsubjekt: die Hebamme betreut, begleitet, informiert [eine Schwangere]
in Koordination: Hebamme und Kinderarzt, Krankenschwestern, Geburtshelfer
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Ausbildung zur Hebamme; ein Studiengang, Studium, der Bachelor für Hebammen; die Betreuung durch eine Hebamme
Beispiele:
das neugeborene Kind wird von der Hebamme abgenabeltWDG
Wahrscheinlich gibt es in Deutschland nicht mehr als 30 männliche
Hebammen. Dagegen arbeiten etwa 24.000 Frauen in
diesem Beruf. Hebammen helfen Frauen vor, während und
nach der Geburt. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 09.03.2022]
Nach Beginn ihres Studiums mit einem theoretischen Block
[…]
konnten die zwei angehenden Hebammen nun endlich ihre
erste zehnwöchige Praxisphase auf der Geburtsstation am Krankenhaus Haßfurt
beginnen. [Fränkischer Tag, 23.02.2022]
[…]
Hebammen, die den zeitintensiven Dienst im Kreißsaal
übernehmen, sind überall gesucht. [Landshuter Zeitung, 19.01.2022]
Die (seltenen) männlichen Hebammen wurden seit
1987 Entbindungspfleger genannt, waren aber mit diesem Kunstbegriff gar
nicht glücklich. Seit dem 1. Januar 2020 heißen auch die männlichen
Vertreter unseres Berufes Hebamme. [Thüringer Allgemeine, 12.08.2020]
Was Hebammen angeht, hege ich die leise
Hoffnung, dass die Änderung der Ausbildung, die zukünftig aus einem dualem
Studium besteht, dazu führt, dass Esoterik und Pseudomedizin, der ein nicht
unerheblicher Teil der Hebammen zuspricht, so in
dieser Berufsgruppe zurückgedrängt werden. [Homöopathen endgültig auf dem Weg in die
Verschwörungstheorie, 14.10.2019, aufgerufen am 18.09.2020]
Bei seinem Besuch im Geburtshaus Charlottenburg sprach er
[der Gesundheitsminister] von der
»unschätzbar wichtigen Arbeit«, die Hebammen für
Schwangere, Mütter und junge Familien leisteten. [Süddeutsche Zeitung, 07.10.2014]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hebamme f. ‘staatlich geprüfte Geburtshelferin’. Ahd. hevianna, hevanna (9. Jh.), hevamma (Hs. 12. Jh.) ist zusammengesetzt aus ahd. ana ‘Großmutter’ (s. Ahne) mit dem unter heben (s. d.) dargestellten Verbalstamm, bedeutet also eigentlich ‘Großmutter bzw. alte Frau, die das Neugeborene aufhebt’. Die Umdeutung des Grundwortes -ana über verstärkendes -anna zu -amma ‘Amme’ vollzieht sich bereits im Ahd. und setzt sich fort in mhd. hebe-, hefamme (neben gleichbed. mhd. hebemuoter). Im Nhd. setzt sich Hebamme gegen landschaftliche Ausdrücke wie Bade-, Hebe-, Kindermutter, weise Frau und Wehmutter (Prägung Luthers) durch und wird allgemein gültige Berufsbezeichnung.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Gummiglocke ·
Pumpfix ·
Saugglocke ●
Hebamme ugs. ·
Klostampfer ugs. ·
Pampelmuse ugs., norddeutsch ·
Plömper ugs. ·
Plümper ugs., norddeutsch ·
Pömpel ugs., norddeutsch ·
Pümpel ugs. ·
Saug-Hektor ugs., österr. ·
Stampfer ugs. ·
Steßl ugs., österr.
Oberbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Hebamme‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hebamme‹.
Arzt
Beruf
Entbindungspfleger
Frauenarzt
Geburtshelfer
Geheimnis
HeilerIn
Kinderarzt
Kinderkrankenschwester
Krankenschwester
SozialpädagogIn
angehend
angestellt
arbeiten
ausgebildet
begleiten
betreuen
betreuend
erfahren
examiniert
festangestellt
freiberuflich
freipraktizierend
freischaffend
geprüft
kümmern
leitend
praktizierend
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