Heer
n.
‘Streitmacht (eines Landes)’,
übertragen
‘große Menge’,
ahd.
(8. Jh.),
asächs.
heri,
mhd.
her,
here,
mnd.
hēr,
mnl.
hēre,
nl.
heer,
heir,
aengl.
here,
anord.
herr,
schwed.
här,
got.
harjis
(
germ.
*harja-
m.)
führt mit
griech.
kó͞iranos
(
κοίρανος)
‘Herrscher, Heerführer, Herr’,
mir.
cuire
‘Schar, Menge’,
lit.
kãrias
‘Krieg, Heer, Armee’
auf
ie.
*kori̯o-
‘Krieg, Kriegsheer’;
daneben stehen
(ohne
i̯o-Suffix)
lit.
kãras
‘Krieg’
und
(dehnstufig)
apers.
kāra-
‘Kriegsvolk, Heer, Volk’,
pers.
kār-zār
‘Schlacht, Gefecht’,
die gleichbed.
ie.
*koro-
voraussetzen.
Heer
bezeichnet seit ahd. Zeit die
‘Streitmacht, Kriegsschar’,
auch die
‘Heerfahrt’,
entwickelt im
Mhd. Verwendungen wie
‘überwältigende Menge, Volk (von Kriegern)’
und wird im
Nhd. vielfach auch
auf Ansammlungen von Tieren
(Ameisen, Heuschrecken)
sowie auf gegenständliche
und abstrakte Denotatsbereiche bezogen.
–
Heerbann
m.
‘Aufruf zum Kriegsdienst, aufgebotenes Heer’
(historisierend),
ahd.
heriban
(9. Jh.),
mhd.
herban
(s.
Bann).
Heerschau
f.
‘Besichtigung eines Heeres, Aufmarsch (vor den Befehlshabern)’,
mhd.
herschouwe.
Heerstraße
f.
‘Straße für das Heer, breite Landstraße’,
ahd.
heristrāʒa
(9. Jh.),
mhd.
herstrāʒe.
verheeren
Vb.
‘zerstören, verwüsten’,
ahd.
firheriōn
‘ausplündern, verwüsten’
(um 800),
mhd.
verhern,
auch
‘mit Heeresmacht überziehen, verderben, besiegen’;
vgl. das Simplex
ahd.
heriōn,
mhd.
hern
‘bekriegen, verwüsten, plündern’,
asächs.
herion,
anord.
herja.