Eheschließung
Heirat, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Heirat · Nominativ Plural: Heiraten
Aussprache
Worttrennung Hei-rat
Wortbildung
mit ›Heirat‹ als Erstglied:
Heiratsabsicht
· Heiratsalter · Heiratsangebot · Heiratsangelegenheit · Heiratsannonce · Heiratsantrag · Heiratsanzeige · Heiratsaussicht · Heiratsbuch · Heiratsbüro · Heiratsdarlehen · Heiratsgedanke · Heiratsgesuch · Heiratsgut · Heiratsidee · Heiratsinstitut · Heiratskandidat · Heiratskonsens · Heiratskontrakt · Heiratsmarkt · Heiratsplan · Heiratsprojekt · Heiratsschwindel · Heiratsschwindler · Heiratssparen · Heiratsurkunde · Heiratsurlaub · Heiratsverhalten · Heiratsvermittler · Heiratsvermittlung · Heiratsversprechen · Heiratswunsch · heiratsfreudig · heiratsfähig · heiratslustig · heiratslüstern · heiratswillig · heiratswütig
· mit ›Heirat‹ als Letztglied: Geldheirat · Kaufheirat · Kinderheirat · Kindesheirat · Liebesheirat · Missheirat · Muss-Heirat · Mussheirat · Neigungsheirat · Vernunftheirat · Wiederheirat · Zwangsheirat
· mit ›Heirat‹ als Letztglied: Geldheirat · Kaufheirat · Kinderheirat · Kindesheirat · Liebesheirat · Missheirat · Muss-Heirat · Mussheirat · Neigungsheirat · Vernunftheirat · Wiederheirat · Zwangsheirat
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Heirat · heiraten · verheiraten
Heirat
f.
‘Eheschließung, Vermählung’,
ahd.
m.
(11. Jh.),
mhd.
hīrāt
m. f.
‘Vermählung’,
aengl.
hīwrǣden,
hīred
‘Haushalt, Familie’
sind Komposita,
deren Bestimmungswörter verwandt sind mit
ahd.
hīwo,
hīo
m.
‘Hausgenosse, Familienangehöriger, Gatte’
(um 800),
hīwa,
hīa
f.
‘Gattin, Frau’
(9. Jh.),
hīwun,
hīun
n.
(Plur.)
‘Gesinde, Ehegatten, Familienangehörige’
(um 800),
mhd.
hīwe,
hīge,
hīe
m. f.
‘Gatte, Gattin, Hausgenosse, Dienstbote’,
asächs.
hīwa
‘Gattin’,
mnl.
hīe
‘Hausgenosse, Gatte’,
aengl.
hīwan
‘Familienangehöriger’,
anord.
hjōn,
hjūn,
hjū
n.
(Plur.)
‘Eheleute, Hausgenossen’,
got.
heiwafrauja
‘Hausherr’,
ahd.
hīwiski
‘Familie, Geschlecht, Haushalt’
(8. Jh.),
mhd.
hīwisch(e),
auch
‘Haushaltung’,
asächs.
hīwiski
‘Familie’,
aengl.
hīwisc
‘Haushalt’,
anord.
hȳski
‘Hausgesinde’,
ahd.
hīwen
‘heiraten’
(8. Jh.),
asächs.
gihīwian,
mnl.
hūwen,
houwen,
nl.
huwen,
aengl.
hīwian.
Außergerm. vergleichen sich
aind.
śḗvaḥ
‘lieb, wert, vertraut’,
(ablautend)
śiváḥ
‘gütig, freundlich, günstig, vertraut, lieb’,
lat.
cīvis
‘Bürger’,
eigentlich
‘Haus- oder Gemeindegenosse’.
Alle Formen lassen sich als Bildungen mit
u̯o-Suffix
auf die Wurzel
ie.
*k̑ei-
‘liegen’,
auch
‘Niederlassung, Lager, Wohnsitz’
und weiter
‘traut, lieb’
zurückführen,
zu der sich auch die unter
Heim
(s. d.)
angegebenen Wörter stellen.
Für die den germ. Wörtern zugrundeliegende Ausgangsform
germ.
*hīw-
ist eine Bedeutung
‘zum Haushalt gehörig’
anzusetzen.
Zum Grundwort s.
Rat
in seiner alten Verwendung
‘Für-. Vorsorge, Vorrat, Nahrungsmittel’,
so da für
Heirat
von
‘Hausbesorgung’
auszugehen ist.
Vom Substantiv abgeleitet
heiraten
Vb.
‘die Ehe schließen, eingehen, sich vermählen’,
mhd.
hīrāten;
ahd.
hīwen
‘heiraten’
(s. oben)
ablösend.
verheiraten
Vb.
‘zur Ehe geben’,
(reflexiv)
‘eine Ehe eingehen, heiraten’,
mhd.
verhīrāten.
Thesaurus
Synonymgruppe
Eheschließung ·
Hochzeit ·
Trauung ·
Trauungszeremonie ·
Trauzeremonie ·
Verheiratung ·
Vermählung ·
eheliche Verbindung ●
Heirat
Hauptform
·
Verehelichung
Amtsdeutsch
·
Verpartnerung
Amtsdeutsch
·
Ja-Wort
ugs.
·
Jawort
ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Heirat‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Heirat‹.
Aussicht
Hochzeitsmusiker
Thronfolger
Witwe
Zeitpunkt
arrangieren
arrangiert
ausschließen
baldig
bevorstehend
denken
dynastisch
entschließen
erlauben
erzwungen
fürstlich
hinausschieben
kirchlich
standesamtlich
standesgemäß
unstandesgemäß
verbieten
vorteilhaft
willigen
zerschlagen
zwingen
überreden
überstürzt
Verwendungsbeispiele für ›Heirat‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Da beschließt sie, mit dem Heiraten doch noch zu warten.
[Engler, Wolfgang: Die Ostdeutschen, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1999], S. 254]
Glänzende Heiraten möchte man schon, aber nicht morgen, nicht dieses Jahr.
[Kolb, Annette: Die Schaukel, Frankfurt a. M.: Fischer 1960 [1934], S. 151]
Darum kam es erst nach dem Tode des gestrengen Vaters zur Heirat im August 1785.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 201]
Auf dem Land ist frühes Heiraten immer üblich gewesen, weil notwendig.
[Fischer, Hermann: Grundzüge der Deutschen Altertumskunde, Leipzig: Quelle & Meyer 1917 [1908], S. 72]
Einmal hätten sie sich sogar die Heirat versprochen, falls keiner bis achtundzwanzig einen anderen Partner gefunden habe.
[Die Zeit, 05.12.1997, Nr. 50]
Zitationshilfe
„Heirat“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Heirat>.
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