helfen
Vb.
‘unterstützen, behilflich sein, förderlich sein, Heilung bringen’.
Das
gemeingerm. starke Verb
ahd.
helfan
(8. Jh.),
mhd.
helfen,
asächs.
aengl.
helpan,
mnd.
mnl.
nl.
helpen,
engl.
(schwach)
to help,
anord.
hjalpa,
schwed.
hjälpa,
got.
hilpan
ist lediglich vergleichbar mit
balt. Formen wie
lit.
šel̃pti
‘unterstützen, fördern, beistehen, helfen’,
šalpà
‘Unterstützung, Hilfe’,
so daß
ie.
*k̑elb-
bzw.
(für das
Balt.)
*k̑elp-
‘helfen, stützen’
angesetzt werden könnte.
Möglicherweise ist die zweite Variante dadurch entstanden,
daß (im
Balt.) die Form durchgeführt wurde,
in der die ursprüngliche Media des Wurzelauslauts
vor stimmlosem Verschlußlaut
oder stimmloser Spirans der folgenden Flexionssilbe
(besonders
t
und
s)
zur Tenuis wird.
Zweifelhaft bleibt,
ob die genannten Ansätze als Erweiterungen der Wurzel
ie.
*k̑el-
‘bergen, verhüllen’
(s.
hehlen,
hüllen,
Hülse,
Hölle,
hier nach
Trier
Lehm
(1951) 56
in einer semantischen Weiterentwicklung zu
‘genossenschaftlicher und unterstützender Männerkreis’)
oder der Wurzel
ie.
*k̑el-
‘neigen’
(s.
Halde,
hold,
Huld,
vgl.
Seebold 254)
aufzufassen sind.
–
abhelfen
Vb.
‘jmdn. helfend von etw. befreien, einen Übelstand beseitigen’,
mhd.
abehelfen.
behelfen
Vb.
(reflexiv)
‘sich zu helfen wissen, sich mit Unzureichendem begnügen’,
mhd.
behelfen
(reflexiv)
‘als Hilfe brauchen’;
Behelf
m.
‘womit man sich in Ermangelung von etw. Besserem behilft, notdürftiger Ersatz(gegenstand), Aushilfe’,
mhd.
behelf
‘Ausflucht, Vorwand, Zuflucht’;
unbeholfen
Part.adj.
‘hilflos in den körperlichen Bewegungen, ungeschickt, schwerfällig’,
mhd.
unbeholfen
‘nicht behilflich’.
verhelfen
Vb.
‘vermitteln, verschaffen, behilflich sein’,
spätmhd.
verhelfen.
Helfer
m.
‘wer jmdm. hilft, jmdn. unterstützt’,
ahd.
helfāri
(8. Jh.),
mhd.
helfære;
Helfershelfer
m.
zuerst
‘Streitgenosse in einer Fehde’
(Anfang 15. Jh.),
doch bald im Sinne von
Helfer,
seit dem 17. Jh. zunehmend,
heute ausschließlich
‘Spießgeselle, Komplize’.