hemmen
Vb.
‘in der Bewegung, im Ablauf verlangsamen, bremsen (und zum Stillstand bringen), behindern, beeinträchtigen’,
mhd.
hamen,
(
md.)
hemmen
‘aufhalten, hindern’
(vgl. noch
obd.
hemmen
‘Pferden, Ziegen, Rindern auf der Weide die Vorderfüße so fesseln, daß sie nur kleine Sprünge machen und nicht fortlaufen können’),
aengl.
hemman
‘hemmen, verstopfen, schließen’,
anord.
hemja,
schwed.
hämma
‘hemmen, zügeln, zwingen’
und die Substantive
mnd.
mnl.
ham,
hamme
‘abgeteiltes, umgrenztes Stück Weide-, Wiesenland’,
aengl.
hamm
‘eingehegtes Stück Land’,
engl.
(mundartlich)
ham,
nd.
Hamme
‘umzäuntes Feld’,
aengl.
hem
‘Rand, Saum, Grenze’,
engl.
hem
‘Saum, Einfassung, Rand’
(vgl.
engl.
to hem in
‘einschließen, umgeben’),
isl.
hemill
‘Beinfessel’
führen mit den
außergerm. Verwandten
lit.
kamúoti
‘quälen, peinigen, aufbringen’,
kãmanos
‘Zaumzeug mit Gebiß’,
russ.
kom
(
ком)
‘Klumpen’,
komít’
(
комить)
‘zusammenballen’,
lit.
kim̃šti
‘verstopfen, hineinpfropfen’,
aslaw.
čęstъ
‘dicht, beharrlich’,
russ.
částyj
(
частый)
‘dicht, oft, häufig’,
vielleicht auch
griech.
(obwohl im Vokalismus abweichend)
kṓmys
(
κώμυς)
‘Bündel’,
kēmós
(
κημός)
‘Maulkorb’
auf eine Wurzel
ie.
*kem-
‘zusammendrücken (von Flechtwerk?), -pressen, hindern’.
–
Hemmung
f.
‘Verlangsamung einer Bewegung, eines Vorgangs, Schwierigkeit, Hindernis, Störung oder Unterbrechung körperlicher und seelischer Funktionen’
(17. Jh.);
hemmungslos
Adj.
(20. Jh.).
Hemmschuh
m.
‘schuhförmige Vorrichtung zum Abbremsen von Wagenrädern’
(16. Jh.),
übertragen
‘Hemmnis’
(18. Jh.).
Hemmnis
n.
‘was hemmend wirkt, Hindernis, Erschwernis’
(1. Hälfte 19. Jh.).