Art und Weise, Methode, mit der etwas bewerkstelligt, ein Problem angegangen wird
entsprechend der Bedeutung von Verfahrensweise, siehe auch Modus Procedendi
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine pragmatische, spielerische, die grundsätzliche Herangehensweise; unterschiedliche Herangehensweisen
als Akkusativobjekt: die Herangehensweise ändern, beschreiben, erklären; eine [bestimmte] Herangehensweise erfordern
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. liegt. an der Herangehensweise
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine Herangehensweise an eine Frage, ein Problem, ein Thema
Beispiele:
Es gibt in der Kriminalistik unterschiedliche
Herangehensweisen, eine ist das
Sich‑Hineinversetzen in den Täter, um ein Verbrechen aufzuklären. [Süddeutsche Zeitung, 03.09.2016]
Während des Gesprächs mit dem Landtagsabgeordneten schilderte
Schulleiter Alexander P[…] die
Herangehensweise des Lehrerkollegiums: »Wir
versuchen, bestehende Angebote mit neuen Denkansätzen zu kombinieren, und
setzen auf digitale Kompetenz mit Augenmaß, bei der sowohl Lehrer als auch
Schüler abgeholt werden«, erk[l]ärte er. [Mittelbayerische, 19.03.2022]
Es braucht wissenschaftliche Exzellenz und eine interdisziplinäre
Herangehensweise, um baukulturelle Fragen auf der
Höhe der Zeit zu diskutieren. Auch vor diesem Hintergrund war es genau die
richtige Entscheidung des Bundestages, die Bundesstiftung »Baukultur«
einzurichten. [Plenarprotokoll Nr. 18/243, 29.06.2017, aufgerufen am 05.01.2022]
Trotz der Arbeiten an der Embryologie zahlreicher Organismen war es
unmöglich, den Verlauf der Evolution nachzuvollziehen – ohne »Szenarien« der
Evolution, die auf unserer Vorstellung davon beruhen, wie natürliche Auslese
funktioniert haben mag. Die Frustration über diese unwissenschaftliche
Herangehensweise wurde am bissigsten von dem
englischen Biologen William Bateson ausgedrückt: »›Wenn‹, sagen wir mit
großer Weitschweifigkeit, ›die Natur in ihrem Lauf den Bahnen folgte, die
wir angenommen haben, dann hat sie dies, kurz gesagt, tatsächlich getan.‹
Das ist die Summe unserer Beweisführung«[,]
schrieb Bateson 1894. [Die Zeit, 18.05.2000]
Offensichtlich variiert der Anteil von Studien, die zu Unterschieden
zwischen den Geschlechtern kommen, in Abhängigkeit von der gewählten
Untersuchungsmethode (Beobachtungsstudien vs. Labor‑ oder
Fragebogenuntersuchung), was auf die Frage der Angemessenheit der
methodischen Herangehensweise verweist. [Bamberg, Eva / Mohr, Gisela: Geschlechtsunterschiede. In: Asanger, Roland / Wenninger, Gerd (Hg.): Handwörterbuch Psychologie. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1980], S. 1100]