Hirsch
m.
zur Familie der wiederkäuenden Paarhufer gehörendes,
vorwiegend in Wäldern lebendes,
meist ein Geweih tragendes Tier,
ahd.
hir(u)ʒ
(8. Jh.),
mhd.
hirʒ(e),
mnd.
herte,
harte,
mnl.
nl.
hert,
aengl.
heort,
älter
heorot,
engl.
hart,
anord.
hjǫrtr,
schwed.
hjort
setzen
germ.
*herut-,
ie.
*k̑erud-
voraus,
dazu ablautend
griech.
kórydos
(
κόρυδος)
‘Haubenlerche’,
aber auch
anord.
hrūtr
(
ie.
*k̑rūd-)
‘Widder’
(s.
↗
hurtig).
Zugrunde liegt die unter
↗
Hirn
und
↗
Horn
(s. d.)
aufgeführte Wurzel
ie.
*k̑er(ə)-
‘das Oberste am Körper, Kopf, Horn’,
die im
Ie. vielfach in Benennungen gehörnter Tiere erscheint
(s.
↗
Hornisse,
↗
Ren,
↗
Rind).
Die
außergerm. Bezeichnungen des Hirsches wie
lat.
cervus,
kymr.
carw,
korn.
carow,
bret.
karo
führen auf eigentlich adjektivische Bildungen mit dem Suffix
ie.
-u̯o-
und der Bedeutung
‘gehörnt’,
vgl.
griech.
keraós
(
κεραός)
‘gehörnt’
(aus
*keraϝós,
κεραϝός,
neben
kéras,
κέρας
‘Horn’),
dazu mit anderem
u̯-haltigen
Suffix
apreuß.
sirwis
‘Reh’.
Hirschfänger
m.
‘an der Spitze zweischneidiges Seitengewehr des Jägers’,
mit dem er dem angeschossenen Hirsch (bzw. Wild) den Fang gibt,
d. h. absticht
(17. Jh.),
für älteres,
in der Jägersprache aber noch heute gebrauchtes
Weidmesser,
mhd.
weidemeʒʒer.
Hirschhorn
n.
‘aus Geweihsubstanz bestehendes Material für Gebrauchsgegenstände’
(Knöpfe, Messergriffe),
auch
‘aus gebranntem, geraspeltem Hirschhorn hergestellter Stoff’,
früher vielfach zu medizinischen Zwecken verwendet,
mhd.
hirʒhorn;
vgl. auch
Hirschhornsalz
‘aus Hirschhorn gewonnenes Treibmittel für Gebäck’.
Hirschkäfer
m.
größter einheimischer, schwarzer Käfer
mit hirschgeweihartig verlängerten Oberkiefern
(17. Jh.).
Vgl.
zoolog.-lat.
cervus volans
(15. Jh.),
entsprechend im
Dt.
fliegender Hirsch
(18. Jh.).
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