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Hoffart, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Hoffart · wird nur im Singular verwendet
Worttrennung Hof-fart
eWDG

Bedeutung

gehoben, abwertend dünkelhafter Hochmut, arrogantes, überhebliches Auftreten
Beispiele:
einen Hang zur Hoffart haben
Hoffart zeigen
sein Wesen verriet Hoffart und Eitelkeit
Ihr müßt nicht denken, Frau Base, daß ich vom Teufel der Hoffart angefallen wär'! [ WeismantelRiemenschneider60]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hoffart · hoffärtig
Hoffart f. ‘übersteigerter Stolz, überheblicher Hochmut, Dünkel’, mhd. hoffart ist die assimilierte Form von mhd. hōchvart, auch hōh(e)vart, hōvart ‘Hochsinn, edler Stolz, äußerer Glanz, Pracht, Aufwand, Übermut’. Das zusammengesetzte Substantiv folgt der verbalen Fügung mhd. hōhe varn ‘vornehm leben’ (mhd. hōhe Adv. in der Bedeutung ‘vornehm, stolz’ und varn im Sinne von ‘sich befinden, leben’; dazu Wohlfahrt, s. wohl, zur Etymologie s. hoch und fahren). Die Bedeutung entwickelt sich von ‘vornehme Lebensart’ über ‘edler Stolz’ bis zu ‘Hochmut, Dünkel’. – hoffärtig Adj. ‘übertrieben stolz, hochmütig, dünkelhaft’, ahd. hōhfertīg (um 1000), mhd. hōchvertec, hōchvertic ‘hochgesinnt, stolz, prachtvoll, übermütig’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Psychologie
Anmaßung · Arroganz · Blasiertheit · Einbildung · Eingebildetsein · Eingenommenheit von sich selbst · Hochmut · Narzissmus · Selbstgefälligkeit · Selbstverliebtheit · Selbstüberschätzung · Stolz · Überheblichkeit · übersteigertes Selbstbewusstsein  ●  Hoffart veraltet · Dünkel geh., veraltend · Hybris geh. · Prätension geh., veraltet, bildungssprachlich · Prätention geh. · Selbstüberhebung geh.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Hoffart‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hoffart‹.

Verwendungsbeispiele für ›Hoffart‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber die Demut ist ein seltenes Gut, und die Hoffart verspottet ein gnadenreiches Gesicht gerne als Traum. [Bodenreuth, Friedrich [d.i. Jaksch, Friedrich]: Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1938 [1937], S. 14]
Hinter zartem Lächeln offenbaren sich Abgründe, Mißgunst, Ehrgeiz und Hoffart. [Die Welt, 26.11.2004]
So bin ich zwar noch nicht ganz frei von Hoffart, weiß aber jetzt, wie ich sein sollte. [Süddeutsche Zeitung, 16.11.1999]
Es handelt sich bei der Duzerei um Hoffart, ein schönes altmodisches Wort. [Süddeutsche Zeitung, 01.03.2003]
Giger versucht nach Kräften, Hoffart schon im Keim zu ersticken. [Süddeutsche Zeitung, 02.02.1998]
Zitationshilfe
„Hoffart“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hoffart>.

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selten häufig

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