Schranze
f.
‘überflüssiger Wichtigtuer’
(geringschätzig und spöttisch
für einen ergebenen Beamten, Würdenträger, Höfling).
Hervorgegangen aus
Schranz
m.
ahd.
schranz
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
schranz(e)
m. f.
‘Riß, Schlitz, Spalte’,
auch
‘modisch geschlitztes Gewand’,
danach
‘so gekleideter eitler junger Mann, Geck’
und
(14. Jh.)
‘Schmeichler, Heuchler’
(mit wechselndem Genus,
seit 18. Jh. nur noch f.).
Häufig in der Zusammensetzung
Hofschranze
f.
‘schmeichelnder, devoter Höfling’,
hofeschranzen
Plur.
(
Luther,
mit einem anzunehmenden Sing.
hofeschranz
m.).
Wohl gebildet zu
ahd.
scrintan,
mhd.
schrinden
‘aufreißen, bersten, spalten’
(s.
Schrunde).