Pflanzengattung (Sambucus) bzw. Strauch oder Baum dieser Gattung
In Mitteleuropa sind drei Arten heimisch. In der Regel ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) gemeint, wenn von Holunder die Rede ist. Er zählt zu den häufigsten Bäumen in Gärten und Hecken. Die weißen Blüten, die große Dolden bilden, und die schwarzen Früchte werden als Heilmittel und Lebensmittel verwendet. Der unangenehm riechende Zwergholunder (Sambucus ebulus) ist giftig, die essbaren roten Früchte des Roten Holunders (Sambucus racemosa) sind in rohem Zustand ebenfalls giftig.
Beispiele:
Holunder ist ein Alleskönner. Blüten und Früchte
enthalten neben Folsäure viel Vitamin C und A, der dunkle Saft wurde von
Römerinnen als Haarfärbemittel genutzt. Unter Zugabe von diversen Zusätzen
wurde damit sogar Leder bunt gefärbt. Die Blätter, zu Mus gestampft, konnten
als eine Art Pflaster Schwellungen beseitigen, Geschwüre und Tierbisse
heilen. [Welt am Sonntag, 15.11.2015]
Schon in wenigen Wochen blüht überall am Wegesrand der
Holunder, und mit Apfelsaft und Gelierzucker sind
in nur einer Stunde die Gläser mit hellem Gelee gefüllt. [Süddeutsche Zeitung, 05.05.2015]
Sommer ist, sobald sich erste weiße Holunderblüten öffnen. Das war
in diesem Jahr Mitte Mai. Inzwischen blühen die
Holunder seit Wochen, je weiter im Norden desto
später. Und mehr als in jedem Sommer zuvor ähneln sie dort, wo sie frei und
mächtig vor blitzblauem Himmel stehen, hoch aufquellenden Wolkentürmen. Wie
über fast alles sind Gärtner und Gärtnerin, also er und ich, über
Holunder strikt geteilter Meinung. Er will keinen
von diesen Getümen auf dem Grundstück haben, weil sie wie Unkraut wachsen –
womit er recht hat. [Welt am Sonntag, 08.07.2018]
»Der Holunder ist eine der vielseitigsten
Heilpflanzen«, sagt Stefanie H[…]. »Eine
Holundersuppe aus zerriebenen Beeren, dazu kleine Stückchen Zwieback,
erstickt jede Erkältung im Keim.« [Bild am Sonntag, 01.04.2018]
Und die Hecken von Schneeball, Holunder und
wilden Rosen nach dem Nachbargarten hin, sie standen alle im reichen Schmuck
farbiger Perlen, weißer, schwarzer und roter. [Hermann, Georg [d. i. Borchardt, Georg Hermann]: Jettchen Gebert. Berlin: Fleischel 1919 [1906], S. 2]