Ideologie, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ideologie · Nominativ Plural: Ideologien
Aussprache
Worttrennung Ideo-lo-gie
Wortbildung
mit ›Ideologie‹ als Erstglied:
Ideologiebegriff
· Ideologiekritik · Ideologieverdacht · ideologiefrei · ideologiekritisch · ideologisch
· mit ›Ideologie‹ als Letztglied: Ausbeuterideologie · Beamtenideologie · Familienideologie · Feindideologie · Freiheitsideologie · Kapitalistenideologie · Klassenideologie · NS-Ideologie · Naziideologie · Parteiideologie · Rassenideologie · Staatsideologie · Tonnenideologie · Verschwörungsideologie · Wachstumsideologie
· mit ›Ideologie‹ als Letztglied: Ausbeuterideologie · Beamtenideologie · Familienideologie · Feindideologie · Freiheitsideologie · Kapitalistenideologie · Klassenideologie · NS-Ideologie · Naziideologie · Parteiideologie · Rassenideologie · Staatsideologie · Tonnenideologie · Verschwörungsideologie · Wachstumsideologie
eWDG
Bedeutung
System von Ideen, Anschauungen und Begriffen, das einen bestimmten gesellschaftlichen Standpunkt widerspiegelt, politische und soziale Theorie
Beispiele:
eine alte, neue, sozialistische, reaktionäre, fortschrittliche, feindliche, gefährliche, wissenschaftliche Ideologie
die Ideologie des Bürgertums
Marx und Engels untersuchten den Klassencharakter der Ideologie
der Kampf der Ideologien
das Nachwirken alter Ideologien
eine Ideologie vertreten, verteidigen, propagieren, ins Volk tragen
Nadeln im Heuhaufen oder die Recherche in den Korpora des DWDS, Teil 9

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ideologie · Ideologe · ideologisch
Ideologie f. System der gesellschaftlichen Anschauungen, die durch Gruppeninteressen bedingt sind und bestimmte Verhaltensnormen, Denkweisen und Wertungen zur Folge haben. 1796 wird von dem Franzosen Destutt de Tracy (nach dem Muster griech. Kompositionsformen auf -o-) zu griech. idéa (ἰδέα), frz. idée (s. Idee und -logie) frz. idéologie ‘Ideenlehre’ geprägt für eine philosophische Richtung, die durch Analyse der physiologischen und psychologischen Organisation des Menschen praktische Regeln für Erziehung, Recht und Staat zu gewinnen sucht. Da die Vertreter dieser Wissenschaftsrichtung den Widerspruch Napoleons I. hervorrufen, gebraucht dieser den Ausdruck (zusammen mit frz. idéologue, s. unten) als eine Art Schimpfwort mit der spöttischen Bedeutung ‘unpraktische Schwärmerei’; er wird in diesem Sinne in Deutschland bekannt (19. Jh.). Daneben wird Ideologie auch für ‘Wirkung einer Idee’ verwendet (Goethe). – Ideologe m. ‘Schöpfer oder Vertreter einer Ideologie’, entlehnt (19. Jh.) aus frz. idéologue ‘wer sich mit Ideologie befaßt’, in der Verspottung durch Napoleon ‘Schwärmer’, daher auch im Dt. zunächst ‘Schwärmer, Träumer’. ideologisch Adj. (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Geisteswissenschaften
(jemandes) Sicht der Dinge ·
Denkungsart ·
Denkweise ·
Gedankengut ·
Grundeinstellung ·
Grundhaltung ·
Ideologie ·
Weltanschauung ·
Weltauffassung ·
Weltbild ·
Weltsicht ·
Wertauffassung ·
geistiger Standort ·
wes Geistes Kind ●
wes Sinnes veraltet ·
(die Art) wie jemand gestrickt ist ugs., fig. ·
(die Art) wie jemand tickt ugs., fig. ·
Denke ugs. ·
aus welchem Holz jemand geschnitzt ist ugs., fig. ·
welches Sinnes geh., veraltet
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Geisteswissenschaften
Ideenlehre ·
Ideologie
Typische Verbindungen zu ›Ideologie‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ideologie‹.
Dogma
Gesellschaftssystem
Marxismus-Leninismus
Multikulturalismus
Nationalsozialismus
Neoliberalismus
Pragmatismus
Ungleichwertigkeit
Utopie
Volksgemeinschaft
Weltanschauung
bürgerlich
extremistisch
faschistisch
herrschend
islamistisch
kommunistisch
marxistisch
menschenverachtend
mörderisch
nationalistisch
nationalsozialistisch
neoliberal
rassistisch
reaktionär
rechtsextrem
totalitär
verbreiten
völkisch
zionistisch
Verwendungsbeispiel für ›Ideologie‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Argumente, Ideologie, die es zu zerstören galt, würde es genug geben.
[Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 224]
In der Politik dagegen war bekanntlich jede Ideologie vom Übel.
[Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 416]
Aber warum sind die Ideologien in einen tödlichen Kampf gegeneinander verstrickt?
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 35]
Das alles stimmt natürlich wundervoll mit der Ideologie des vorliegenden Essays überein.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 134]
Bei uns ist diese Ideologie aber immer noch sehr stark.
[Der Spiegel, 27.01.1997]
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