Idiom, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Idioms · Nominativ Plural: Idiome
Aussprache [iˈdi̯oːm]
Worttrennung Idi-om
Wortbildung
mit ›Idiom‹ als Letztglied:
Heimatidiom · Volksidiom
Herkunft zu idíōmagriech (ἰδίωμα) ‘Eigentümlichkeit, besonders das Charakteristische des sprachlichen Ausdrucks’ < ídiosgriech (ἴδιος) ‘abgesondert, eigen, eigentümlich, privat’
Bedeutungsübersicht
- [Sprachwissenschaft] ...
eWDG
Bedeutung
Sprachwissenschaft
1.
für eine Landschaft, für einen Stand charakteristische Sprache
Beispiele:
das Tschechische und das Slowakische sind eng verwandte Idiome
die Sprache der Hethiter ist das indogermanische Idiom mit der ältesten Überlieferung
er antwortete im unverfälschten heimatlichen Idiom
2.
idiomatische Wendung
Beispiel:
beim Erlernen einer Fremdsprache muss den Idiomen besondere Beachtung geschenkt werden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Idiom · idiomatisch · Idiomatik
Idiom n. aus freien syntaktischen Wortverbindungen erstarrte, in ihrer Bedeutung umgedeutete Redewendung, Spracheigentümlichkeit eines einzelnen oder einer Gruppe, Mundart. Zu griech. ídios (ἴδιος) ‘abgesondert, eigen, eigentümlich, privat’ (s. Idiot) gebildetes griech. idíōma (ἰδίωμα) ‘Eigentümlichkeit, besonders das Charakteristische des sprachlichen Ausdrucks’ (eines einzelnen, einer literarischen Gattung), spätlat. idiōma, auch ‘einzelne Sprache’, (mlat.) ‘Dialekt’ wird im 16. Jh. in der Bedeutung ‘Sprache, Mundart’ ins Dt. übernommen und behält die griech.-lat. Endungen in der Flexion (besonders in der Pluralform) zum Teil bis ins 19. Jh. – idiomatisch Adj. ‘redensartlich’ (19. Jh.). Idiomatik f. ‘Lehre von den Eigentümlichkeiten einer Sprache, einer Mundart, Gesamtheit der Redewendungen einer Sprache’ (um 1900).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Linguistik/Sprache
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Linguistik/Sprache
(phraseologische) Wortverbindung ·
Redensart ·
Redewendung ·
feste Fügung ·
feste Wendung ●
Idiom fachspr. ·
Mehrwortausdruck fachspr. ·
Phrasem fachspr. ·
Phraseologismus fachspr. ·
idiomatische Redewendung fachspr. ·
idiomatische Wendung fachspr. ·
stehende Wendung geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Idiom‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Idiom‹.
Rätoromanische
Spanisch
Volksmusik
althochdeutsch
angestammt
aramäisch
badisch
bayrisch
beherrschen
bündnerromanisch
fremd
gesprochen
heimatlich
heimisch
jenisch
ladinisch
modernisiert
musikalisch
osttürkisch
rheinisch
romanisch
rätoromanisch
schwäbisch
slawisch
sprechen
unverfälscht
unverkennbar
unverwechselbar
verwandt
Verwendungsbeispiele für ›Idiom‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Man bemühte sich um ihn, er sprach leise in einem fremden Idiom.
[Der Tagesspiegel, 08.06.2001]
Meist freilich war das heimatliche Idiom bei ihm abgemildert durch eine ungewöhnliche Grazie der Sprechweise.
[Schleich, Carl Ludwig: Besonnte Vergangenheit, Lebenserinnerungen (1859-1919). In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1921], S. 31483]
Dem Ausdruck des rundlichen, sommersprossigen Gesichts war das sächsische Idiom harmonisch angemessen.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 7]
Fast ebenso schuf Augustinus, wenn auch er nicht allein, die klassische Römersprache zum christ‑lateinischen Idiom des Mittelalters um.
[Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 18678]
Sie gehören verschiedenen Generationen an und sie erzählen in verschiedenen bildnerischen Idiomen.
[Süddeutsche Zeitung, 15.07.1995]
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