Religion Verehrung göttlicher oder mit den Göttern verbundener Wesen in bildlichen Darstellungen (als Götzendienst)
Beispiele:
In ihrem neuesten Buch, »Das Bild vom Bild« hat die Düsseldorfer
Philosophin Dr. Gabriele Osthoff‑Münnix unter anderem die Vorstellungen der
großen Weltreligionen zum Bildbegriff untersucht, da die Propaganda des
»Islamischen Staats« […] den sogenannten
»gottlosen« »Westen« pauschal der Idolatrie, der
Götzen‑ und Bilderverehrung bezichtigt […]. [Mittwochgespräch: Streitthema Bilderverehrung, 13.03.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
»Idolatrie«, Götzenanbetung, erscheint
[…] harmlos, denn wenn die alten Griechen
Herkules hatten, dann die Christen eben den heiligen
Christophorus. [Süddeutsche Zeitung, 22.01.2021]
Im biblischen Denken sind Sexualität und Kult immer eng miteinander
verbunden. Daher kommt zum Beispiel die wiederkehrende biblische Metapher
von Götzendienst als Ehebruch und das Begriffspaar »weder Unzüchtige noch
Götzendiener« (1 Kor 6,9). »Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit« werden in Röm
1,18 deutlich als die Zwillingsthemen angekündigt, gegen die der Zorn Gottes
offenbar wird und vor dem die Kraft Gottes im Evangelium rettet (Röm
1,16–18). Es wäre darum falsch, Idolatrie und Unzucht
in Röm 1,24–27 voneinander zu trennen oder gegeneinander
auszuspielen. [Segen ohne Umkehr wäre Lüge, 29.05.2020, aufgerufen am 19.04.2021]
Während einige Religionen den Bilderdienst
(Idolatrie, Ikonolatrie) nicht kennen
(Konfuzianismus, Daoismus, euras. Steppenvölker, z. T. die Germanen)
oder als Götzendienst ablehnen (alttestamentl. Judentum, Zoroastrismus,
Islam), finden in anderen Religionen Kultbilder mannigfache
Verwendung. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 3650]
Eine Vielzahl von Prophetenaussprüchen weist auf die Ablehnung von
Bildern hin, bei denen vor der Gefahr der Idolatrie
im Zusammenhang mit bildlichen Darstellungen gewarnt wird. [Heine, Peter: Bild und Bilderverbot. In: Lexikon des Islam. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 233]
Beim Götterbild selbst […] ist der
Übergang vom Symbol zur Identifikation mit dem verehrten Gott fließend; im
letzteren Falle liegt Idolatrie vor. [Wessel, K.: Symbole. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 31705]
Die in den Proportionen sorgfältig gebaute Ausstellung bietet einmal
die Möglichkeit, das Werk diesseits seiner Stilisierungen zu bedenken,
gereinigt vom Kult, von den Idolatrien, die ihm aus
der Gemeinde der Händler und Interpreten zugewachsen sind. [Die Zeit, 07.06.1996] ungewöhnl. Pl.