politische Strategie, in Bezug auf die Bereitstellung eines knappen Impfstoffes die eigene Bevölkerung (in einem Staat oder einem Staatenbündnis) zu Ungunsten einer im globalen Maßstab alle Staaten gleichermaßen bedenkenden Verteilung dieses Stoffes zu bevorzugen
Beispiele:
Viele Länder in Lateinamerika binden sich gerade
an China, um an die rettenden Vakazine zu kommen – der
Impfstoffnationalismus des Westens ist für Peking
ein willkommener Anlass, um seine Herrschaft auszubauen. [Döbelner Allgemeine Zeitung, 04.12.2020]
Bundespräsident Frank‑Walter Steinmeier hat die Staatengemeinschaft
im Kampf gegen Corona und besonders beim Thema Impfstoff zur Zusammenarbeit
aufgerufen. […] Die Pandemie müsse mit einem Geist der
Zusammenarbeit, nicht im Geist des
»Impfstoffnationalismus« überwunden werden.
Weltweit haben sich wohlhabende Staaten, darunter auch Deutschland, schon
vor der Zulassung Millionen Impfstoffdosen durch Vorverträge mit den
Herstellern gesichert. »Wir alle wissen auch, dass Regierungen zuallererst
ihrer eigenen Bevölkerung verpflichtet sind«, sagte Steinmeier. Aber zur
Wahrheit gehöre auch, dass eine solche frühzeitige Impfstoffsicherung
einiger zulasten anderer gehen werde. [Coronavirus-News am Sonntag, 25.10.2020, aufgerufen am 03.12.2020]
Die Kommission will sich weiter dafür einsetzen, dass ein Impfstoff
nicht nur in Europa, sondern weltweit zur Verfügung steht.
»Impfstoffnationalismus gefährdet Leben. Nur
Impfstoffkooperation rettet sie«, meinte von der Leyen. [Neue Westfälische, 17.09.2020]