Vertreter des Individualismus
Beispiele:
Den Individualisten beschreibt Tocqueville
als Bürger mit »überlegter und friedlicher Einstellung«, der sich von der
Masse löst und sich eine eigene »kleine Gesellschaft« aus Familie und
Freunden schafft. [Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2016]
Könnte es sein, dass auch der Individualist
empfänglich ist für Populismus, weil es nämlich den Individualismus in der
kulturellen Realität gar nicht gibt, weil Individualismus eine Illusion in
der Selbstwahrnehmung von Individuen, also ein Begriffsgespenst, ist? [Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2016]
Die Dialektik von individueller Sphäre und Gesellschaft war das
Lebensthema des Individualisten Steffen. Sein Credo:
»Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen, auf Freiheit angelegt, die er
in Selbstbestimmung verwirklicht.« [Der Spiegel, 05.10.1987]
Engels »Preislied« galt dem deutschen Philosophen, Anarchisten und
radikalen Individualisten Johann Caspar Schmidt, der
unter dem Pseudonym Max Stirner »für alle zahmen Philister« ein Gegenstand
»halb der Bewunderung und halb des Grauens« war […]. [Der Spiegel, 13.03.1967]
Es bleibe dahingestellt, ob der ethische
Individualist Fichte zum wirtschaftlichen
Sozialisten wurde, weil er durch den wirtschaftlichen Individualismus seinen
ethischen bedroht sah. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung. Bd. 2. Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 115]
Es gibt heute extreme Individualisten, welche
dennoch praktische Anhänger des Sozialismus sind, weil sie diesen als die
unentbehrliche Vorbereitung und, wenn auch noch so harte, Schule für einen
geläuterten und gerechten Individualismus ansehen. [Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1900], S. 61629]