nicht direkt belegte, aber aus den Tochtersprachen (Indogermanisch (2)) rekonstruierbare Sprache, die vor mindestens 4.000 Jahren in einem nicht sicher bestimmbaren Gebiet, wahrscheinlich nördlich oder südlich des Kaukasus, gesprochen wurde; Urindogermanisch
Beispiele:
Der Begriff Angst stammt aus dem
Indogermanischen,
anghu,
und ist verwandt mit dem lateinischen angustus,
was so viel heißt wie Enge, Bedrängnis, Beengung. [Die Zeit, 21.02.2017]
Die eigentliche germanische Fortsetzung [der Wurzel *med-] ist aber
messen:
Zwischen Indogermanisch zu Urgermanisch liegt die 1.
Lautverschiebung, woraus *metan resultiert
(daher auf Englisch: to mete). Mit der 2.
Lautverschiebung sind wir bei
messen[.] [Radices: Die indogermanische Wurzel »messen, für Einhaltung sorgen,
sich kümmern«, 01.03.2016, aufgerufen am 15.09.2018]
Rad, Wagen und Pflug wurden im vierten Jahrtausend vor Christus
erfunden. Für die wesentlichen Begriffe dieser Technologie
[…] sind uns die indogermanischen Wörter durch die
Methode der diachronischen Rekonstruktion bestens bekannt
[…]. Demnach gehört das
Indogermanische nicht bereits ins achte/siebte
Jahrtausend vor Christus nach Anatolien, wie in dem Artikel behauptet,
sondern ist deutlich später, nicht vor dem vierten Jahrtausend, anzusetzen. [Süddeutsche Zeitung, 13.09.2012]
Denn ich denke, wir können der Entwicklung der deutschen Sprache
keinen Riegel vorschieben. Die deutsche Sprache hat sich ebenfalls im Lauf
der letzten Jahrhunderte stark verändert. Wenn man damals versucht hätte,
dieser Entwicklung entgegenzutreten, würden wir heute noch
Indogermanisch sprechen. [Süddeutsche Zeitung, 01.03.2004]
Für die Anfänge des Indogermanischen
unterscheidet Brugmann eine dreifache Form des Hinweisens. Der »Ich‑Deixis«
steht hier inhaltlich und sprachlich die »Du‑Deixis« gegenüber, welch
letztere selbst wieder in die allgemeine Form der »Der‑Deixis«
übergeht. [Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen, Darmstadt: Wiss. Buchges. 1994 [1923], S. 153]