Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Inflation, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Inflation · Nominativ Plural: Inflationen
Aussprache 
Worttrennung In-fla-ti-on
formal verwandt mitinflatorisch
Herkunft aus gleichbedeutend inflationamerik-engl, eigentlich ‘Aufblähung, das Aufblasen’ < īnflātiolat ‘das Sichaufblasen’ < īnflārelat ‘hineinblasen’
eWDG

Bedeutung

Wirtschaft übermäßige Erhöhung des Geldumlaufs mit Senkung des Geldwertes und Erhöhung der Preise
in gegensätzlicher Bedeutung zu Deflation
Beispiele:
er hatte in der Inflation sein ganzes Geld verloren
Sie werden sich an die Jahre der plötzlich aufblühenden Konjunktur … nach der Inflation nicht mehr erinnern [ JohoWendemarke165]
übertragen Überangebot
Beispiel:
plötzlich gab es eine Inflation von Freundschaftsbezeigungen, Hilfsangeboten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Inflation · inflatorisch
Inflation f. ‘Geldentwertung’. Engl. inflation ‘Aufblähung, das Aufblasen’, aus lat. īnflātio (Genitiv īnflātiōnis) ‘das Sichaufblasen’ (zu lat. īnflāre ‘hineinblasen’), wird, ausgehend von der Vorstellung einer aufgeblähten Summe des umlaufenden Geldes, im Amerik.-Engl. auf eine ‘Vermehrung des (nicht einlösbaren) Papiergelds’ übertragen und ins Dt. entlehnt (19. Jh.). Der Prozeß einer Inflation, der die Deckung überhöhter Staatsschulden ermöglicht, begegnet der Bevölkerung als ‘Geldentwertung’. Der medizinische Terminus Inflation im Sinne von ‘Anschwellung, Blähung’ (19. Jh., zuvor schon vereinzelt bei Paracelsus) beruht dagegen auf direkter Entlehnung aus dem Lat. inflatorisch Adj. ‘mit Entzündung, Anschwellung verbunden’ (19. Jh.), ‘Geldentwertung hervorrufend’ (20. Jh.), auch inflationistisch (Ende 19. Jh.) und inflationär (20. Jh.).

Thesaurus

Ökonomie
Synonymgruppe
Geldentwertung · Kaufkraftverlust · Preisanstieg · Preisauftrieb · Preissteigerung(en) · Teuerungsrate · Verteuerung  ●  Inflation  Hauptform · Teuerung  veraltend · Aufblähung der Geldmenge  fachspr.
Assoziationen
Synonymgruppe
(eine) Inflation (an/von) · unkontrollierte Vermehrung · Überhandnehmen · übermäßiger Gebrauch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Inflation‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Inflation‹.

Verwendungsbeispiele für ›Inflation‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So lange ist aber an ein Abstoppen der Inflation nicht zu denken. [Rieger, Wilhelm: Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Erlangen: Palm & Enke 1964 [1928], S. 243]
Ehrliche Arbeit machte sich bei fortschreitender Inflation immer weniger bezahlt. [Nahmer, Nöll von der Robert: Weltwirtschaft und Weltwirtschaftskrise. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 18821]
Die Inflation ging eben auch nicht am Garten Eden vorbei. [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 27]
Nach der heute vorherrschenden ökonomischen Lehre hilft gegen Inflation nur eine Politik des knappen Geldes, das heißt der hohen Zinsen. [Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49]
In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir mit hoher Inflation leben müssen. [Die Zeit, 25.03.1999, Nr. 13]
Zitationshilfe
„Inflation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Inflation>.

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