Wirtschaft, Politik Gesamtheit an (technischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen) Einrichtungen, Anlagen und Angeboten, die funktionierende Abläufe in einer geographischen Region oder einem auf bestimmte Weise definierten und organisierten Raum gewährleisten
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die technische, soziale, touristische, kulturelle, öffentliche, kommunale Infrastruktur; die notwendige, vorhandene, zerstörte, fehlende Infrastruktur; eine gute, eigene, neue, schlechte Infrastruktur
als Akkusativobjekt: eine Infrastruktur aufbauen, schaffen, bereitstellen, finanzieren, entwickeln, anbieten; die Infrastruktur verbessern, nutzen, zerstören, ausbauen, modernisieren
mit Genitivattribut: die Infrastruktur eines Landes, Gebiets, Ortes, Staates; die Infrastruktur des Internets, Unternehmens, Flughafens
als Genitivattribut: der Ausbau der Infrastruktur; der Aufbau einer Infrastruktur; die Verbesserung, Modernisierung, Zerstörung, Wiederherstellung der Infrastruktur
in Präpositionalgruppe/-objekt: Investitionen in die Infrastruktur
Beispiele:
zur
Infrastruktur einer Volkswirtschaft gehören
Eisenbahnen, Straßen, Häfen und FlughäfenWDG
Für Straßen, Zugstrecken, Häfen und andere
Infrastruktur hat Peking seinem Nachbarn
[Pakistan] bis zu 60 Milliarden US‑Dollar
(52 Milliarden Euro) Kredite zugesagt. [Die Welt, 05.11.2018]
In Deutschland fehlt elementare digitale
Infrastruktur. Auf der Strecke zwischen München
und Herzogenaurach zum Beispiel hat man noch nicht mal durchgängig
Handyempfang. [Welt am Sonntag, 07.07.2019]
Mitte des Jahres soll ein Gesamtkonzept vorliegen, wie es mit dem
[Berliner] Olympiapark nach dem Auszug des
Fußballs aus dem Stadion weitergehen könnte. Es handelt sich dabei auch um
eine bessere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur
und damit um eine bessere Wirtschaftlichkeit des Parkbetriebs. [Süddeutsche Zeitung, 22.01.2004]
Längst haben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erkannt, daß neben
der technischen und sozialen Infrastruktur auch ein
vielfältiges Angebot an kulturellen Veranstaltungen zu einem hohen Maß zur
Lebensqualität beiträgt. [Frankfurter Rundschau, 04.07.1997]
Die Infrastrukturen wie Eisenbahnen und
Gasversorgung sind [nach dem Erdbeben nun]
wieder zu 82 Prozent verfügbar. [Süddeutsche Zeitung, 17.01.1996]
Die sportliche Infrastruktur
[des Wintersportortes] ließ […] kaum einen Wunsch offen: mehr als 60 Kilometer
präparierte Pisten bis in eine Höhe von 3.000 Metern, fünf Seilbahnen, zwei
Sessel‑ und fünfzehn Schlepplifte,[…] Langlaufloipen und Curlingbahnen. [Die Zeit, 23.03.1984]
Starke zahlenmäßige Verringerungen und Einsparungen ließen sich
nicht nur in den Streitkräften selbst, sondern auch in dem vornehmen, was
man ihre »Infrastruktur« nennt. Im militärischen
Sprachgebrauch bezeichnet dieses Wort alle stationären Einrichtungen, die
für das Funktionieren der Streitkräfte erforderlich sind. Das Wort umfaßt
die Stützpunkte ebenso wie die Verbindungslinien – einschließlich der Häfen,
der Lagerungs‑ und Verteilungsdepots und der Ölleitungen – und ebenso
[…] alle Hauptquartiere, Kasernen,
Lager und Flugplätze […]. [Die Zeit, 10.03.1955]