Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Inhaftierung, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Inhaftierung · Nominativ Plural: Inhaftierungen
Aussprache  [ɪnhafˈtiːʀʊŋ]
Worttrennung In-haf-tie-rung
Wortzerlegung inhaftieren -ung
ZDL-Verweisartikel

Bedeutung

häufig bildungssprachlich entsprechend der Bedeutung von inhaftieren
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine ungerechtfertigte, unrechtmäßige, vorbeugende, willkürliche Inhaftierung; die fortdauernde, fortgesetzte, unbefristete, unbegrenzte Inhaftierung
als Akkusativobjekt: eine Inhaftierung anordnen, veranlassen, anfechten, kritisieren, rechtfertigen, überprüfen
in Präpositionalgruppe/-objekt: gegen jmds. Inhaftierung demonstrieren, protestieren
mit Genitivattribut: die Inhaftierung eines Aktivisten, eines Journalisten, des Oppositionsführers
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine Inhaftierung ohne Gerichtsurteil, ohne Gerichtsverfahren, von Dissidenten, Oppositionellen, Verdächtigen
als Genitivattribut: die Rechtmäßigkeit, Umstände einer Inhaftierung
Beispiele:
Seine Großeltern überlebten Zwangsarbeit und Inhaftierung in Konzentrationslagern. [Welt am Sonntag, 21.10.2007]
Manche Länder sind eher zurückhaltend bei der Beantragung von Abschiebungshaft und haben darüber hinaus Erlasse verabschiedet, die die Inhaftierung etwa von Kindern, Schwangeren oder Kranken in Abschiebungshaftanstalten verbieten. [Die Welt, 08.10.2019]
Seit der Machtübernahme der neuen Führung um Staats‑ und Parteichef Hu Jintao habe die Zahl der willkürlichen Inhaftierungen von Dissidenten und Intellektuellen [in China] zugenommen. [Der Tagesspiegel, 24.03.2005]
Gegen die »Leistung einer angemessenen Sicherheit durch den Beschuldigten oder einen anderen« (= gegen die Zahlung einer Kaution) kann ein Haftbefehl außer Vollzug gesetzt werden. […] So könne der Zweck der Untersuchungshaft, die Durchführung eines geordneten Strafverfahrens, oft mit einem milderen Mittel als dem der Inhaftierung erreicht werden. [Kaution. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [1999]]
Die politische Schutzhaft, d. h. die Inhaftierung der politischen Gegner, vor allem von Rebellen, auch zu vorbeugendem Zweck, gab es noch in der Weimarer Republik; sie wurde aber von den Nationalsozialisten aufs stärkste mißbraucht. [Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland. Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 430]

letzte Änderung:

Thesaurus

Synonymgruppe
Gefangennahme · Inhaftierung
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Inhaftierung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Inhaftierung‹.

Zitationshilfe
„Inhaftierung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Inhaftierung>.

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