Sprachwissenschaft Inhalt eines sprachlichen Zeichens im Gegensatz zum Lautkörper
in gegensätzlicher Bedeutung zu AusdrucksseiteDWDS
Beispiele:
Der Signifikant (Bezeichner) auf der Ausdrucksseite (in der Regel
eine Buchstabenfolge wie z. B. »A p f e l«) ruft auf der
Inhaltsseite ein Signifikat (die Bedeutung, den
Sinn oder das Bezeichnete) in Form einer mentalen Vorstellung eines
tatsächlichen Apfels hervor. [»Ich habe überhaupt keine Angst vor (Bett)-Laken – die Neuverfilmung
schwarzer Maskulinität in Michael Jacksons Black or White«, 07.09.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Lexika beschreiben Dinge, Strukturen und Zusammenhänge, ausgehend von
Wörtern. Eine ganze Reihe von Sachwörterbüchern sind so strukturiert und
damit ganz nah an den alphabetisch sortierten mit Stichwörtern versehenen
Enzyklopädien. Oft beschreiben sie die Inhaltsseite
(Bedeutung) von Wörtern, gelegentlich finden sich auch Informationen zur
Ausdrucksseite. [Wörterbuch, Lexikon und Enzyklopädie, 26.03.2012, aufgerufen am 31.08.2020]
übertragen Dann aber, inmitten dieser ganzen Farbfröhlichkeit, wird Mode auch
ungewöhnlich ernst genommen, hat sie immer eine Öffnung zur Kunst und zur
Geschichte, immer eine Inhaltsseite. [Welt am Sonntag, 17.07.2005]
Dagegen ist ein Satz wie »Der Hund bellt« von der Ausdrucksseite der
sprachlichen Zeichen leicht verständlich[…].
Etwas differenzierter ist das Verständnis der
Inhaltsseite, da dem Subjekt mehrere Bedeutungen
zukommen: Der Hund ist ein Säugetier, mag gut‑ oder bösartig sein, der Hund
könnte möglicherweise gar nicht als Tier gemeint sein, sondern als ein
schlechter Kerl, womit auch sein Bellen völlig neue Deutungsweisen
ermöglicht. [Der Standard, 25.04.2004]
Daß ein Schriftsteller die Ausdrucksseite, also die lautliche
Qualität einzelner Buchstaben und Silben dazu benutzen kann, um auf der
Inhaltsseite ein Höchstmaß an verschiedenen
Bedeutungsebenen zu schaffen, weiß die Literaturwissenschaft seit George
Perec. [Die Welt, 18.03.1999]