Recht, Kriminologie jmd., der regelmäßig, immer wieder durch das Begehen von nicht unerheblichen Straftaten (oder Ordnungswidrigkeiten) auffällt und von dem aufgrund von Art, Schwere und Häufigkeit der Taten eine besondere Gefahr für die Gesellschaft ausgeht
siehe auch Wiederholungstäter
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: jugendliche, minderjährige, polizeibekannte, registrierte, ausländische Intensivtäter
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Heim für [jugendliche], die [geschlossene] Unterbringung für Intensivtäter; sich um Intensivtäter kümmern
als Genitivattribut: die Zahl, die Gruppe der Intensivtäter
als Prädikativ: jmd. gilt als Intensivtäter; jmd. wird als Intensivtäter geführt, eingestuft
Beispiele:
Als Intensivtäter gilt, wer in einem Jahr mindestens zehn Straftaten begangen hat, und bei dem die Gefahr »einer sich verfestigenden kriminellen Karriere besteht« – so formuliert es das Amtsblatt von Berlin. [Süddeutsche Zeitung, 03.01.2008]
Vier Jugendliche […] sind nach der Vergewaltigung einer Frau (51) im Düsseldorfer Hofgarten festgenommen worden. Drei von ihnen sind Intensivtäter, wegen Körperverletzung, Drogendelikten und Diebstahl polizeibekannt. [Bild, 27.09.2019]
Nach der Tat wurde erst die kriminelle Karriere des Elias A. bekannt, dann Versäumnisse der Behörden, die die Gefährlichkeit des Intensivtäters falsch eingeschätzt hatten. Auch die Justiz geriet in die Kritik, zu lasch und zu langsam habe sie gearbeitet. Fünf Taten hatte der Sohn eines Afghanen und einer Serbin bereits als Kind begangen, kaum strafmündig, brach er 2009 einem Referendar den Kiefer, verprügelte einen Penny‑Mitarbeiter. Seine Akte fasst 20 Einträge, und die einzige Strafe, die er erhielt, war eine Arbeitsauflage – fünf Sozialtage. [Hamburger Abendblatt, 22.10.2010]
»Intensivtäter wird jemand genannt, der zum Beispiel innerhalb von zwei Jahren mehr als zehn Straftaten begangenen hat«[,] von Raub, Körperverletzung, Ladendiebstahl bis hin zu Beschaffungskriminalität. Speziell im Blickfeld sind dabei auch Jugendbanden. [Allgemeine Zeitung, 24.04.2003]
Wie die rund anderen 25 männlichen Mitglieder der als »Libanesen‑Gang« bekanntgewordenen Gruppe gehört er, polizeilich gesehen, zu den Intensivtätern: Rund 800 Diebstähle und Raubtaten werden ihnen angelastet. [die tageszeitung, 17.08.1994]
Sie haben bereits 50 und mehr Straftaten begangen, zumeist Diebstähle, aber auch Raubtaten. Die meisten der sogenannten Intensivtäter, nämlich 70 Prozent, sind Drogenabhängige, die sich mit Diebstählen und Einbrüchen ihren Stoff zusammenverdienen. Doch zu den rund 250 Bremer Intensivtätern gehören auch die 16 libanesisch‑kurdischen Jugendlichen, die Anfang des Jahres als »Kindergang« Schlagzeilen machten. [die tageszeitung, 22.07.1994]