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Investitur, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Investitur · Nominativ Plural: Investituren
Aussprache 
Worttrennung In-ves-ti-tur
Wortbildung  mit ›Investitur‹ als Erstglied: Investiturstreit
Herkunft aus investituramlat ‘Einkleidung, Einsetzung’
eWDG

Bedeutung

gehoben Einsetzung in das Amt
Beispiele:
morgen findet die feierliche Investitur des Rektors der Universität statt
die Investitur eines katholischen Pfarrers
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
investieren · Investitur · Investition
investieren Vb. ‘in ein Amt einsetzen, mit den Zeichen der Amtswürde bekleiden’, spätmhd. investieren ‘feierlich einsetzen’ (14. Jh.), aus lat. investīre ‘bekleiden’, mlat. ‘in ein Amt einsetzen’ (also wohl ‘mit einem feierlichen Gewand, dem Zeichen der Amtswürde, bekleiden’); vgl. lat. vestis ‘Kleid, Gewand’ (s. Weste). Dazu Investitur f. ‘Einsetzung in ein (kirchliches) Amt, einen Besitz’, historisch vor allem ‘Einsetzung eines Bischofs’ durch Papst oder Kaiser (vgl. Investiturstreit), spätmhd. investitūr (14. Jh.), mlat. investitura ‘Einkleidung, Einsetzung’. – Dagegen geht die erst im 19. Jh. im Dt. nachgewiesene Bedeutung ‘Kapital nutzbringend anlegen’ auf gleichbed. ital. investire (gleicher Herkunft) zurück (vielleicht über das aus dem Ital. entlehnte engl. to invest). Möglicherweise beruht diese Übertragung auf der Vorstellung ‘dem Geld ein anderes Gewand, d. h. eine andere Erscheinungsform geben’. Investition f. ‘Kapitalanlage’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Amtseinführung · Amtseinsetzung · Besetzung · Einführung · Einsetzung  ●  Inauguration geh. · Installation geh. · Investitur geh.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Investitur‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Investitur‹.

Verwendungsbeispiele für ›Investitur‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Investitur durch das Volk, von der er noch immer träumt, ist ihm nach wie vor versagt geblieben. [BZ am Abend, 19.06.1958]
Schon vor der unvermeidlichen Investitur des Generals funktionierte das parlamentarische System nicht mehr normal. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1958]]
Auf den symbolischen Akt einer Investitur wollte man gleichwohl nicht verzichten, sie entsprach auch den nationalen Emotionen jener Zeit. [Die Zeit, 04.01.1971, Nr. 01]
Natürlich ist diese Investitur, die in sehr zivilisierten Formen vonstatten geht, anachronistisch. [Die Zeit, 06.03.1970, Nr. 10]
Die Klasse hat es dann auch nicht gewagt, ihm die Investitur zu verweigern. [Die Zeit, 03.11.1949, Nr. 44]
Zitationshilfe
„Investitur“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Investitur>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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